Unterrichtsministerin vermisst bei ÖVP einheitliche Schullinie - ÖVP: Linksideologische Träumereien im Koalitionsabkommen nicht vorgesehen
Redaktion
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Wien - Bildungsministerin Claudia Schmied würde, wenn es
nach ihr ginge, mit der Vorschule schon 2008 starten. Es handle sich
nämlich um ein "prioritäres" Thema, sagte Schmied am Samstag im
Ö1-"Journal zu Gast". In Sachen Gesamtschule verwies sie auf eine
IFES-Umfrage, wonach 77 Prozent eine solche Schule gut oder zumindest
überlegenswert finden. Beim Koalitionspartner vermisst Schmied eine
einheitliche Linie. Um gemeinsame Positionen auszumachen, brauche es
aber klare Linien, so die Ministerin.
Die ÖVP reagierte postwendend per Aussendung: ÖVP-Bildungssprecher Fritz Neugebauer sprach in einer Aussendung eine "Warnung" an Bildungsministerin Claudia Schmied aus. Für Modellversuche zur Gesamtschule brauche man
"unbedingt die Zustimmung der Erziehungsberechtigten sowie der
Lehrer", forderte Neugebauer in einer Aussendung. Er begrüßte die
"langsame Rückbesinnung" Schmieds auf das Koalitionsabkommen, merkte
aber gleichzeitig an, dass darin "die Verwirklichung von
linksideologischen Träumereien nicht vorgesehen" sei. Die Schüler dürften durch die Modellversuche nicht zu Pendlern über 60 km gemacht werden. Konkret verwies Neugebauer auf den Modellversuch Köflach, bei dem Schüler auf AHS-Schulformen in Graz,
Knittelfeld und Judenburg ausweichen müssten.
"Bemüht, aber durchsetzungsschwach"
Der Grüne-Bildungssprecher Dieter Brosz attestierte Schmied, "in der
Schulpolitik bemüht aber durchsetzungsschwach" zu agieren. "Wenn sich
Schmied nicht gegen die bildungspolitische Blockade der ÖVP
durchsetzt, wird sie als Ankündigungsministerin in Erinnerung
bleiben", so Brosz. Als "schwach und inhaltlich daneben" bezeichnet
BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz den heutigen Auftritt der
Bildungsministerin. "Die unglaublichen Äußerungen von Schmied
beweisen eindrucksvoll, dass die, als Banker sicher sehr versierte,
Schmied sich in Sachen Bildung leider noch in der Unterstufe
befindet", so Grosz. (APA)
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