
Umsatz
Für die Deutsche Post ist das Telegramm nach wie vor ein Umsatzbringer. "Es werden zwar keine großen Mengen mehr bestellt, aber es wird noch regelmäßig nachgefragt", so Bensien. Deshalb bleibe das Telegramm auf absehbare Zeit weiterhin im Programm. Zumindest in Deutschland hat das Telegramm allerdings an Schnelligkeit verloren. Aufgegeben zu festgelegten Annahmezeiten per Telefon, Fax oder Internet, erfolgt die persönliche Zustellung am folgenden Werktag. Damit besitze das Telegramm in etwa dieselbe Expressqualität wie ein Standardbrief, führt Bensien.
Daheim
In Österreich, wo im Jahr 1847 zum ersten Mal ein Telegramm verschickt wurde, hat die Schweizer Firma Unitel Telegram Services GmbH (UTS) im Januar 2006 den offiziellen Telegrammdienst der Telekom Austria übernommen und ihn damit vor dem Aus bewahrt. Seitdem ist eine Zustellung in Österreich innerhalb desselben Tages sowie das Verschicken ins Ausland möglich. Telegramme können per Telefon oder unter Telegramm.at aufgegeben werden. UTS arbeitet nach eigenen Angaben mit Telegrammdiensten in über 225 Ländern zusammen.
Geschichte
Nachdem Charles Wheatstone und William Fothergill Cooke sich 1837 eine Nachricht via Telegraf zwischen Eusten und Camden Town in London geschickt hatten, trat das Telegramm seinen Siegeszug als bis dato schnellste Kommunikationsform rund um den Erdball an. Bis 1874 waren allein in Großbritannien 20.000 Orte mit dem Telegrafen-Netz verbunden, berichtet Cellular News. Zudem konnten Telegramme in die USA und die Länder des britischen Empire geschickt werden. Den Höhepunkt erreichte das Telegrafen-Netzwerk im Ersten Weltkrieg. Mit der stärkeren Verbreitung des Telefons begann die Bedeutung nach und nach zu schwinden.
Revolutionär