Denn, so Amon: "Darabos ist das personifizierte Sicherheitsrisiko dieser Republik." Amon wirft Darabos vor, "am Rande des Koalitionsbruchs" agiert zu haben. Vor allem habe er den im Koalitionsabkommen vereinbarten Grundsatz verletzt, dass Verträge einzuhalten seien - auch wenn Darabos mit Eurofighter einen Vergleich geschlossen hat. "Wir machen uns ja lächerlich, wenn bei jedem Regierungswechsel Verträge durch ein politisches Gefeilsche abgeändert werden", so Amon.
Missethon: Verständnis für Amon
Für diese Überlegungen seines steirischen Parteifreundes zeigte Missethon gewisses Verständnis, komme Amon doch aus der Region, wo die Eurofighter stationiert würden. Und da gehe es um 1.000 Arbeitsplätze an dem Stützpunkt, weshalb man jahrelang dafür gekämpft habe, dass die Flieger kämen: "Für uns ist klar, dass diese Anschaffung eine Perspektive für die nächsten 30, 40 Jahre für diese Region ist."
Dass die ÖVP in Richtung Darabos ordentlich Druck gemacht hat, sieht der Generalsekretär positiv: "Ich glaube, dass unser Druck gewirkt hat." Immerhin werde man in den nächsten Tagen den Vergleich bekommen, um ihn dann auch sicherheitspolitisch und unter dem Aspekt der Gegengeschäfte prüfen zu können.
Fischer: Schalte mich in Einzelheiten nicht ein
Bundespräsident Heinz Fischer hatte davor in der "Pressestunde" nicht direkt Auskunft gegeben, ob er den Kontrakt zwischen Darabos und EADS schon in der Hand gehabt habe. Er sei vergangene Woche mit dem Minister zusammengetroffen und tue das nächste Woche wahrscheinlich wieder. Das operative Geschäft liege beim Verteidigungsminister - "daher schalte ich mich in Einzelheiten nicht ein". Darabos komme schließlich nicht zum Rapport, "um mir jeden Akt zu zeigen".
Kalina erwartet sich Klarstellung Molterers
Die SPÖ erwartet sich eine rasche Klarstellung von ÖVP-Obmann Wilhelm Molterer. Bundesgeschäftsführer Josef Kalina möchte konkret wissen, ob die Unzufriedenheit "über den großen Erfolg" des Ressortchefs wirklich so weit gehe, dass man von Seiten der Volkspartei einen Bruch des Koalitionsübereinkommens in Kauf nehmen würde.
Grosz: Amon soll Worten Taten folgen lassen
BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz zeigte sich indes überzeugt, dass Amon seinen Worten keine Taten folgen lassen werde. Denn der ÖAAB-Generalsekretär habe weder den Misstrauensantrag des Bündnisses gegen Darabos mitgetragen noch sich sonst irgendwo durchgesetzt: "Amon ist ein Mäuschen, das sich für einen Löwen hält - der größte Hasenfuß des ganzen Parlaments."
Lockl: "Frust-Koalition"