Hamburg - Das Atomkraftwerk Krümmel bleibt vorerst
vom Netz. Nach Angaben des schleswig-holsteinischen
Sozialministeriums in Deutschland ist noch nicht absehbar, wann der
nach einem Transformatorbrand am Donnerstag abgeschaltete Meiler
wieder in Betrieb genommen wird. Zuvor müssten Gutachter die
Sicherheit des vom Brand verschonten zweiten Transformators
zweifelsfrei bestätigen, sagte ein Sprecher des Sozialministeriums.
Die am Montag begonnene Prüfung der Experten des TÜV-Nord und des
Germanischen Lloyd werde sicher länger als einige Tage dauern, sagte
ein Sprecher des Betreibers Vattenfall. Erst danach könne das
Atomkraftwerk mit halber Leistung wieder ans Netz gehen.
Ursache unklar
Die Ursache des Brandes, bei dem am Donnerstag ein geplatzter
Transformator in Flammen aufgegangen war, ist weiter unklar. Nach
Angaben von Vattenfall untersuchte am Montag zunächst die
Kriminalpolizei das Transformatorhaus routinegemäß wegen möglicher
Brandstiftung. Anschließend hätten die Sicherheitsexperten ihre
Untersuchungen aufgenommen. Wegen der starken Hitzeentwicklung nach
dem Brand war eine frühere Besichtigung des Brandortes nicht möglich
gewesen.
Am Sonntag war das Atomkraftwerk Brunsbüttel wieder ans Netz
gegangen. Auch dieser von Vattenfall betriebene Reaktor war am
Donnerstag nach einem Kurzschluss und einem Schwelbrand am Ventil
einer Turbine abgeschaltet worden. Die Vorfälle haben die Debatte
über die Sicherheit von Atomkraftwerken neu entfacht.
(APA/Reuters)