Der Prozess vor dem Sondergericht, das normalerweise in Freetown, der Hauptstadt Sierra Leones tagt, findet aus Sicherheitsgründen in Den Haag statt. Ursprünglich sollte bereits seit dem 4. Juni gegen Taylor verhandelt werden, der unter anderem wegen des Einsatzes von Kindersoldaten in Sierra Leone angeklagt ist. Weil Taylor dem Prozessauftakt fern blieb und sein Verteidiger das Amt niederlegte, gab es eine dreiwöchige Vertagung.
Am 25. Juni blieb Taylor erneut der Verhandlung fern und hatte auch keinen neuen Verteidiger. Die Richter ordneten die Gerichtskanzlei an, ihm zumindest vorübergehend einen Anwalt zu stellen und dafür zu sorgen, dass er bis Ende Juli ein neues Verteidigung-Team zusammenstellen kann.
Dieser vorübergehend eingesetzte Anwalt machte nun in einem Antrag ans Gericht geltend, dass er bisher kaum mit dem Verfahren befasst war und Taylor nicht angemessen verteidigen könne. Auch die Staatsanwaltschaft unterstützt eine weitere Verschiebung.