Moskau - Trotz Anzeichen für eine Annäherung zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident George W. Bush im Streit um die US-Raketenabwehr hat Moskau erneut indirekt damit gedroht, selbst neue Ziele in Europa ins Visier zu nehmen.
Eine Stationierung von Raketen in der russischen Enklave Kaliningrad oder in anderen Regionen könnte sich nur erübrigen, wenn Russlands Lösungsvorschläge angenommen würden. Mit diesen Worten zitierte die Agentur Interfax am Dienstag ein namentlich nicht genanntes Mitglied der russischen Delegation beim Putin-Besuch in den USA. Beobachter hatten nach dem Treffen am Montag von einer Annäherung zwischen den beiden Präsidenten gesprochen.
Damit erneuerten die Russen indirekt eine frühere Drohung, bei Umsetzung der US-Raketenabwehrpläne in Mitteleuropa mit Gegenmaßnahmen zu reagieren. Putin hatte bei seinem Treffen mit Bush in Kennebunkport vorgeschlagen, bei der Planung einer Raketenabwehr zusammenzuarbeiten und auch die Nato und die europäischen Staaten einzubinden. Dazu müssten die USA allerdings auf eigene Pläne einer Raketenabwehr in Tschechien und Polen und im Weltraum verzichten. Bush hielt entgegen, dass Polen und Tschechien integraler Teil des gesamten Systems bleiben müssten.
Sotschi-Gegner
Am Tag vor der Wahl des Olympia-Gastgebers 2014 durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) wurden in Moskau am Dienstag Demonstranten festgenommen. Einer der Organisatoren der Proteste gegen die Austragung der Winterspiele in Sotschi am Schwarzen Meer trug eine Putin-Maske und fuhr mit Langlaufskiern über einen Platz im Zentrum der russischen Hauptstadt. Die übrigen verliehen ihm Medaillen "Für die Zerstörung der Ökologie Sotschis". Insgesamt sollen sich nur an die 20 Personen an der Demonstration beteiligt haben. (dpa/DER STANDARD, Printausgabe, 4.7.2007)
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