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Rubin Okotie

Foto: Reuters/Ebenbichler

Edmonton - Nach dem 1:1 im ersten Gruppenspiel der Fußball-U20-WM in Kanada gegen Kongo sind in der ÖFB-Kabine Tränen geflossen. Rubin Okotie hatte am Montag (Ortszeit) im Commonwealth Stadium von Edmonton kurz vor Schluss einen Sitzer auf das Siegestor vergeben und ließ danach seinen Gefühlen freien Lauf. "Er hat geweint und war deswegen am Boden zerstört", erzählte Teamchef Paul Gludovatz.

In der 93. Minute war Michael Madl allein vor dem Kongo-Goalie Onka aufgetaucht und entschied sich für einen Querpass zum mitgelaufenen Okotie. Der Austria-Amateure-Stürmer bekam den Ball allerdings etwas in den Rücken gespielt und scheiterte am Keeper. Danach stocherte er den Ball zwar noch über die Linie, beging dabei jedoch ein Foul am Tormann.

Der Pass kam aber laut Gludovatz deswegen nicht ideal, weil Okotie praktisch auf einer Linie mit Madl mitgelaufen war und nicht etwas zurückversetzt lauerte. "Okotie lernt schon seit Jahren, dass er in solchen Situationen ein, zwei Schritte dahinter und nicht parallel mitkommen muss", meinte Gludovatz und sprach Madl von jeglicher Schuld frei: "Er hat alles richtig gemacht."

Der Verteidiger fragte sich nach dem Spiel, ob er nicht besser selbst den Abschluss hätte suchen sollen. "Mir sind so viele Gedanken durch den Kopf gegangen, und dann ist auch noch der Pass schlecht gekommen", ärgerte sich der Austrianer, der wenige Minuten zuvor Glück hatte, als sein missglückter Abwehrversuch an der Oberkante der eigenen Querlatte gelandet war. "Da ist der Ball vorher blöd aufgesprungen", erklärte Madl.

So wie seine Kollegen haderte Madl nicht nur mit der vergebenen Chance, sondern auch mit der Schiedsrichter-Leistung. Das Foul von Thomas Panny, das zum Elfer und damit zum Ausgleich für denn Kongo führte, "kann man, muss man aber nicht geben", meinte Madl. "Zuerst ist der Ball gespielt worden. Aber der Schiedsrichter war eben generell schlecht."

Dieser Meinung schloss sich auch Erwin Hoffer an. Der Rapid-Stürmer war in der 85. Minute von Kongo-Verteidiger Ondjola im Strafraum klar gelegt worden, der Elferpfiff von Referee Enrico Wijngaarde aus Surinam blieb aber aus. "Ich war schon vorbei, und er hat mich am Fuß getroffen", schilderte Hoffer. (APA)