Wie wird der Rest des Sommers? Recht "normal", meint die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): "Die aktuellsten Unterlagen zeigen für Österreich über den ganzen Juli gesehen normale Niederschlagsmengen und normale Temperaturen", prognostiziert Ernest Rudel, Leiter der ZAMG-Abteilung für Wetter- und Klimainformation. Der August 2007 dürfte bei den Temperaturen leicht über dem Durchschnitt liegen.

Schon im Juli könnte es etwas wärmer als im langjährigen Mittel werden, aber nur an der Alpensüdseite. "Für den August sieht es für ganz Österreich etwas wärmer und trockener als normal aus", sagte Rudel. "Ganz wichtig bei diesen Daten ist aber, dass man immer daran denkt, dass 'normal' der Mittelwert über den ganzen Monat ist. In einem Monat mit normalen Temperaturen kann es also durchaus auch einige zu heiße und einige zu kalte Tage geben."

Wettermodelle für Monats- und Jahreszeiten-Vorhersagen

Von Vorhersagen, die noch bei Schneeregen schon den nächsten "Rekordsommer" ankündigen - und damit durchaus nicht immer richtig liegen -, ist die ZAMG mit ihren Langfristprognosen weit entfernt. Weltweit gibt es aber intensive Versuche, wissenschaftlich seriöse Wettermodelle für Monats- und Jahreszeiten-Vorhersagen zu entwickeln. Die Ergebnisse interessieren nicht nur Urlauber, sondern auch die Vertreter von wetterabhängigen Branchen.

"Prognosen für ein Monat oder eine Jahreszeit sind natürlich nicht in der Genauigkeit einer Wettervorhersage für die nächsten drei Tage möglich", erläuterte Veronika Zwatz-Meise, Leiterin der ZAMG-Vorhersageabteilung. "Aber sie können mittlerweile mit einer einigermaßen brauchbaren Trefferquote einen Trend angeben, zum Beispiel 'trockener und wärmer als im langjährigen Mittel'." Solche Angaben seien für Unternehmen wie Energieversorger, Streumittelerzeuger und Tourismusbetriebe bereits eine Hilfe bei der Planung.

Zusammenarbeit mit Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage

Die ZAMG arbeitet bei den Monats- und Jahreszeitenvorhersagen mit dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) zusammen. Die Daten stehen jeweils für Vorhersagen bis zum siebenten Folgemonat zur Verfügung. Der Schlüssel zur Langfristprognose sind die Ozeane. Einige periodisch wechselnde Zirkulationsmuster in den Weltmeeren haben nachweislich längerfristigen Einfluss auf Wettervorgänge, zum Beispiel die südpazifische Oszillation, auch bekannt als El Nino und dessen Gegenstück La Nina.

Wer das Wetter in drei Monaten am Tag X im Ort Y vorhersagt, gilt derzeit als wissenschaftlich nicht seriös. Die ZAMG versucht mit Saisonalprognosen vielmehr, Abweichungen vom langjährigen klimatologischen Mittel in speziellen geographischen Regionen vorherzusagen und deren Eintrittswahrscheinlichkeit einzuschätzen. Hier geht es um die Antwort auf die Frage, ob ein Monat über- oder unterdurchschnittlich warm oder kalt, feucht oder trocken sein wird. (APA)