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Beim EMS 2006 traten zwar mehr Frauen an, letztendlich wurden aber mehr Männer zum Studium zugelassen.

Foto: apa/Gindl
Wien - Die Ursachen für die auffallend geringer Erfolgsquote von Frauen beim letztjährigen Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) soll jetzt geklärt werden. Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) erklärte am Dienstag gegenüber Journalisten, dass er die Psychologin Christiane Spiel (Universität Wien) mit einer entsprechenden Untersuchung betraut. Spiel wird unter anderem die kommenden Tests unter die wissenschaftliche Lupe nehmen, Hahn erwartet, dass es bis Oktober Ergebnisse geben könnte.

Mehrheitlich Bewerberinnen

Beim von den Medizin-Unis Wien und Innsbruck im vergangenen Juli erstmals abgehaltenen EMS waren 56 Prozent der Testteilnehmer weiblich, die Aufnahme schafften allerdings nur 45 Prozent Frauen. Abgetestet wurden neben naturwissenschaftlich spezifischen Testaufgaben auch allgemeine Studierfähigkeiten wie Textverständnis, Konzentrationsfähigkeit sowie Planen und Organisieren. Dabei haben gerade in letzteren Bereichen Frauen signifikant schlechter abgeschnitten.

Ein ähnliches Bild zeigte sich an der Medizin-Uni Graz, die einen anderen Test für die Zulassung einsetzte. Mit diesem wurde vor allem naturwissenschaftliches Grundlagenwissen abgefragt - Resultat: 56 Prozent der Angetretenen waren Frauen, aber nur 41 Prozent der Aufgenommenen.

Für die von Hahn angekündigten, zusätzlichen rund 800.000 Euro für Forschungsstipendien an die Universitäten hat der Wissenschaftsminister eine Richtlinie herausgegeben. Mindestens 40 Prozent der Mittel sei für Forschungsprojekte für Frauen vorgesehen. Die Aufteilung der zusätzlichen Mittel an die Unis erfolgt nach einem Schlüssel der Rektorenkonferenz (ÖRK). (APA)