International
Bin Laden soll von seinem Vater 300 Millionen Dollar geerbt haben
Fachzeitschrift zitiert Vermerk des französischen Geheimdienstes über Vermögen des Al-Kaida-Chefs
Paris - Der Anführer der Terrororganisation Al Kaida,
Osama bin Laden, hat einem Medienbericht zufolge ein Erbe von 300
Millionen Dollar (221 Millionen Euro) zur Verfügung gehabt, um sein
weltweites Netz aufzubauen. Dies gehe aus einem Vermerk des
französischen Auslandsgeheimdienstes (DGSE) hervor, der zwei Tage
nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 verfasst worden sei,
berichtete die französische Fachzeitschrift "Geopolitique" am
Dienstag in ihrer Internetausgabe. Bin Laden habe zunächst keinen
Zugriff auf den millionenschweren Erbteil gehabt, bis sein älterer
Bruder das Konto für ihn freigegeben habe. Dank der Gelder habe bin Laden "ein großes internationales
Firmennetz spinnen" können, berichtete "Geopolitique" unter Berufung
auf den Geheimdienstvermerk. Die Unternehmen seien unter anderem im
Sudan, in Ägypten, dem Libanon und in Kenia sowie in Afghanistan,
Bosnien-Herzegowina und weiteren Ländern angesiedelt worden. Weitere
Geldquellen für bin Laden seien der Drogenhandel im Jemen und in
Afghanistan sowie islamische Organisationen. Der französische
Geheimdienst nannte laut "Géopolitique" auch zwei saudiarabische
Geschäftsmänner, die bin Laden finanziert haben sollen; deren Anwälte
hatten den Vorwurf in der Vergangenheit stets abgestritten. (APA)