In Verbindung mit der Entschuldung der Unternehmen und des dadurch besseren Finanzergebnisses habe sich das Gewinnpotential der europäischen Unternehmen stark erhöht. Generell sorgten derzeit zudem auf allen Märkten Übernahme-Aktivitäten für Schwung und es ist nach wie vor ausreichend Liquidität vorhanden, welche die Aktienmärkte unterstützt. Europäische Aktien werden gegenüber dem US-Markt bevorzugt, auch japanische Aktien sind nach den geringen Anstiegen im ersten Halbjahr weiter attraktiv.
Osteuropa und Asien beigemischt
Als Portfoliobeimengung sollten laut Constantia auch die Emerging Markets - vor allem in Osteuropa und Asien - trotz der aktuell schon etwas hohen Bewertungen nicht fehlen. Sektoral bieten Öl-, Gas-, und Pharmaaktien sowie Industriegüter (vor allem Konglomerate) derzeit besonders gute Aussichten. Konzentrieren sollte man sich dabei vor allem auf Blue Chips mit hohen Dividendenrenditen.
Weniger attraktiv erscheint Constantia weiterhin der Anleihenbereich. Obwohl die Renditen im zweiten Quartal noch stärker als ohnehin erwartet stiegen - so verbesserte sich die Rendite zehnjähriger Euro-Staatsanleihen von 4,05 Prozent auf ein Fünfjahreshoch von 4,65 Prozent -, lassen die jüngsten Aussagen seitens Europäischer Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Fed klar erkennen, dass die Zinserhöhungsphase noch nicht zuende ist. Die für heuer erwartete US-Leitzinssenkung ist de facto abgesagt. Die EZB spricht nahezu im Wochenrhythmus über drohende Inflationsgefahren, sodass ein nächster Zinsschritt auf 4,25 Prozent im dritten Quartal erwartet werden kann.
Erhöhungen bei langfristrigen Zinsen
Vor allem bei den langfristigen Zinsen sollte es noch zu Erhöhungen kommen. Daher seien kurze Laufzeiten zu bevorzugen. Im Hinblick auf die Währungen sind Euro-Papiere zu bevorzugen, da der US-Dollar insbesondere wegen der US-Hypothekenkrise und der Verschlechterung der Handelsbeziehungen zu China weiter unter Druck bleiben sollte. Auch Yen und Schweizer Franken werden sich der Privatbank zufolge kaum von ihrem schwachen Kursniveau entfernen können. Eher würden "Carry Trades" (die Finanzierung von höher verzinsten Veranlagungen mittels Yen- oder Frankenkrediten) die beiden Währungen weiter unter Druck bringen.