Wien - Die Finanzdienstleistungsbranche wird durch die private Pensionsvorsorge immer wichtiger. In der österreichischen Bevölkerung haben die Finanzdienstleister zwar ein positives Image - "unabhängiger Berater in finanziellen Angelegenheiten" ist die häufigste Assoziation zu dieser Branche, wie das Marktforschungsinstitut Market herausgefunden hat. Dennoch müsse man stark differenzieren, erklärte Wolfgang Göltl, Obmann des Fachverbands der Finanzdienstleister. Der Mehrheit der Österreicher fehlten nämlich genaue Informationen über den Berufsstand und Unterscheidungsmerkmale zu anderen Berufsgruppen im Finanzbereich - etwa Wertpapierdienstleister oder Vermögensberater.

Dadurch komme es oft zu Missverständnissen, sagt Göltl. Mit dem Begriff "Vermögensberater" etwa werde vielfach assoziiert, dass man bereits ein Vermögen haben muss, um einen Vermögensberater in Anspruch zu nehmen. Daher wird vom Fachverband nun überlegt, diesen Begriff auszutauschen. Dass ein Finanzberater auch über Leasing, Versicherungen und andere Sparformen Bescheid weiß, müsse verstärkt kommuniziert werden.

Die Banken sind laut der Umfrage die direkte Konkurrenz für die freien Berater, da viele Kunden den Kontakt zu ihrer Hausbank über Jahre und von klein auf gewohnt sind. Rund 52 Prozent der Bevölkerung veranlagen bei Banken, 13 Prozent über einen Vermögensberater.

Anders sieht die Sache aber aus, wenn es um die monatliche Veranlagungssumme geht. Mit rund 245 Euro pro Monat liegen die Finanzdienstleister vor den Banken, bei denen monatlich etwa 120 Euro veranlagt werden. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.7.2007)