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Thomas Vanek

Foto: APA/Techt
Buffalo/Minneapolis - Die Buffalo Sabres waren die großen Verlierer am ersten Tag der Transferzeit der "Free Agents" in der National Hockey League (NHL). Innerhalb von fünf Stunden verloren die Sabres ihre beiden Kapitäne Daniel Briere (Philadelphia Flyers) und Chris Drury (New York Rangers). Der dritte Top-Stürmer in Buffalo hat ebenfalls noch nicht verlängert. Der Steirer Thomas Vanek ist zwar nur Restricted Free Agent und daher noch an die Sabres gebunden, allerdings steht der 23-jährige Torjäger bei einigen Klubs hoch im Kurs.

"Es gibt immer wieder Angebote. Mein Manager (Anm.: Stephen Bartlett) redet mit drei bis fünf Mannschaften, die sehr interessiert sind", sagte Vanek. Mit Buffalo hat er selbst noch nicht verhandelt, "allerdings habe ich immer gesagt, dass ich gerne zurück komme."

Buffalo hat Vorkaufsrecht

Der Vertrag des Steirers, mit 43 Treffern fünftbester Torschütze der Liga im Grunddurchgang, ist abgelaufen. Andere Klubs können den Torjäger locken, allerdings hat Buffalo ein Vorkaufsrecht. Das will das Management der Sabres, das sich den Ärger der Fans zugezogen hat, weil keiner der beiden Kapitäne gehalten werden konnte, auch nützen. "Wir haben die Rechte an ihm und werden diese nicht hergeben", erklärte Manager Larry Quinn. Für Vanek, der im Vorjahr 942.000 Dollar verdient hat, steht jedenfalls eine kräftige Gehaltserhöhung ins Haus, Experten erwarten mindestens drei Mio. Dollar pro Jahr.

Geld ist jedenfalls da, nachdem Briere (52 Mio. Dollar für acht Jahre in Philadelphia) und Drury (35,25 Mio. für fünf Jahre bei New York Rangers) gegangen sind. Mit Dainius Zubrus, der am Dienstag einen Sechsjahres-Vertrag über 20,4 Mio. Dollar bei den New Jersey Devils unterschrieben hat, verlässt ein weitere Stürmer die Sabres. Derzeit stecken rund 30 Mio. Dollar in den Spieler-Verträgen, durch die Erhöhung der Gehalts-Obergrenze von 44 Mio. auf 50,3 Mio. Dollar in der kommenden Saison hat Buffalo viel Spielraum.

"Das ist das Geschäft"

Dass Briere und Drury aber fehlen werden, ist auch Vanek klar. "Ich habe gedacht, dass einer der beiden gehen wird. Es war zu schwer für Buffalo, beide zu halten. Das ist das Geschäft. Drury war der einzige Stanley Cup-Sieger im Team, so eine Erfahrung ist wichtig, vor allem für die Jungen. Wir alle haben von ihm gelernt", erklärte der österreichische NHL-Star.

Nun heißt es, die Löcher zu füllen. "Wir müssen alle in eine größere Rolle wachsen. Ich freue mich schon auf die neue Aufgabe", sagte Vanek, immer mit dem Zusatz, falls er in Buffalo bleibt. Dass er die Zielsetzung zurück schraubt, ist nicht sein Naturell.

"Die Fans sind sicher enttäuscht"

"Die Fans sind sicher enttäuscht, aber es sind genug junge Leute da. Wenn ich zurück komme, dann mit der gleichen Einstellung wie zuletzt, mit dem Ziel Stanley Cup", erklärte Vanek. "Vielleicht werden wir nicht so hoch eingeschätzt. Aber Buffalo hatte in den vergangenen Jahren immer eine gute Mannschaft. Wir müssen über die Saison lernen und zusammen wachsen", so der Flügelstürmer. So will man ins Playoff kommen, wo dann alles möglich sei.

Vanek ist bereits seit drei Wochen intensiv im Training. In Minneapolis, wo er studierte, bildet er mit einigen anderen Profis eine Trainingsgemeinschaft. Der Schwerpunkt ist "ähnlich wie im Vorjahr, Ausdauer und Schnellkraft". Neben der beruflichen Entscheidung steht für Vanek aber auch privat ein einschneidendes Erlebnis bevor. Seine Freundin Ashley erwartet im August das erste Kind.

Ein Transfer am Dienstag wird übrigens auch Thomas Pöck von den New York Rangers sehr interessieren. Karel Rachunek verließ die Rangers und wechselte zu den New Jersey Devils. Damit hat der Kärntner Verteidiger einen Konkurrenten im Kampf um einen Stammplatz im Rangers-Team verloren.(APA)