In den südlichen Anden in Chile füllt sich der leere Krater des Sees Tempanos langsam wieder mit Wasser
Redaktion
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Santiago de Chile - Der kürzlich in Chile überraschend verschwundene Gletschersee taucht langsam wieder auf. "Er füllt sich tatsächlich wieder mit Wasser", zitierte die Zeitung "El Mercurio" den Gletscherforscher Andrés Rivera vom Studienzentrum Valdivia am Dienstag. Allerdings habe er nicht mehr die ursprünglichen Ausmaße, fügte der Forscher hinzu. Wie berichtet, hatten Mitarbeiter der chilenischen Forstbehörde Mitte Juni in den südlichen Anden in der Region Magallanes mit einem Mal an Stelle des zwei Hektar großen Sees Tempanos nur noch einen etwa 30 Meter tiefen, leeren Krater vorgefunden.
Rivera geht inzwischen davon aus, dass schmelzende Gletscher zuviel Druck auf den Eiswall, der wie ein Damm wirkte, ausgeübt haben. Das Wasser des Sees floss daraufhin in einen Fjord und dann weiter ins Meer. "Auf der einen Seite des Bernando-Gletschers kann man deutlich die Öffnung erkennen, aus der das Wasser ausgetreten ist", erklärte der Forscher.
Schmelze
Das Ereignis mache klar, dass die Gletscher in der südpolaren Region zunehmend ausdünnen und zurückgehen. "Wir gehen jetzt zwar davon aus, dass sich der See langsam wieder füllt, weil die verbliebenen Eisblöcke langsam schmelzen", erklärte Rivera. Das Vorwärtsdringen und das Zurückziehen der Gletscher ist ein normaler Ablauf in Patagonien, dem Süden von Chile und Argentinien. "Die Klimaänderung hat den herkömmlichen Ablauf allerdings massiv verändert", so Rivera. Es wäre nicht so gekommen, wenn die Temperaturen nicht derart gestiegen wären, erklärte der Forscher.
Nach Angaben der chilenischen Marine ist der verschwundene See der kleinere eines
Zwei-Seen-Systems. Der größere Gletschersee existiere weiterhin, weise allerdings deutlich niedrigere Wasserstände auf. (APA/pte/red)
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