Der kleine Fauxpas amüsierte die Opposition, hinterließ aber keinen bleibenden Eindruck. Am Tag der Freilassung des im Gazastreifen entführten BBC-Korrespondenten Alan Johnston, wenige Tage nach den nicht detonierten Autobomben von London und Glasgow traten die beiden Politiker staatsmännisch auf. Immerhin wurde deutlich, wie der 56-jährige Premier und sein 40-jähriger Herausforderer die Briten für sich einnehmen wollen. Während Brown sich als neuer Mann an der Spitze einer neuen Regierung darstellte, erinnerte Cameron auf subtile Weise daran, dass Labour seit zehn Jahren an der Macht ist.
Neue Grenzpolizei
Im Kampf gegen den Terrorismus riet der Oppositionsführer zu drei Maßnahmen: die Zulassung von geheimdienstlichen Abhörprotokollen als Beweismittel in Strafprozessen, wie es in vielen anderen westlichen Ländern praktiziert wird; ein Verbot extremistischer Organisationen; die Einrichtung einer Polizei zur besseren Überwachung der britischen Grenzen. Der Premier kündigte seinerseits eine rasche Überprüfung des Nationalen Gesundheitswesens NHS an, das beinahe die Hälfte seines Personals aus dem Ausland rekrutiert. Sämtliche bisher sistierten mutmaßlichen Autobomber waren entweder als Ärzte oder Laboranten im NHS beschäftigt. Die Untersuchung wird vom neuen Sicherheits-Staatssekretär, Admiral Alan West, geleitet, der nicht Labour angehört.