Wien – Der neue Hilton-Eigentümer, der US-Beteiligungsfonds Blackstone, hat sich bei seinem Börsengang vor rund zwei Wochen 4,1 Mrd. US-Dollar (knapp 3,1 Mrd. Euro) von den Investoren geholt. Damit hat Blackstone an der New Yorker Wall Street den größten Börsengang seit fünf Jahren hingelegt. Die Aktie war mehrfach überzeichnet.

Aufmerksam verfolgt der Konkurrenz-Fonds KKR (Kravis Roberts & Co.) diese Entwicklung. Die Beteiligungsgesellschaft hat am Dienstag bei den US-Behörden die Unterlagen für einen Börsengang eingereicht. Laut dem vorläufigen Prospekt will sich KKR bis zu 1,25 Mrd. Dollar holen.

Der Börsengang von Blackstone war jedoch heftig umstritten: Der demokratische Senator Jim Webb hatte die US-Börsenaufsicht und das Finanzministerium aufgefordert, den Börsengang wegen möglicher Auswirkungen auf die nationale Sicherheit in einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Er verwies auf die Beteiligung von Blackstone etwa an Software-Zulieferern für die US-Armee.

Blackstone verwaltet rund 88 Mrd. Dollar und ist damit einer der größten Beteiligungsfonds weltweit für privates Kapital (Private Equity), die der SPD-Politiker Franz Müntefering als "Heuschrecken" kritisierte, die Firmen aussaugten. Zuletzt war Blackstone an den weltweit größten Übernahmen durch Beteiligungsfirmen beteiligt, etwa beim Kauf des US-Bürovermieters Equity Office Properties Trust für 23 Mrd. Dollar. Auch bei der Deutschen Telekom ist Blackstone beteiligt.

In den Startlöchern für einen Börsengang steht auch der US-Hedgefonds Och-Ziff Capital Management Group LLC. Die New Yorker Investmentgesellschaft will damit zwei Mrd. Dollar erlösen. Im amerikanischen Kongress gibt es derzeit jedoch Diskussionen rund um die Besteuerung der Beteiligungen in solchen Gesellschaften. Diesen Gegenwind spürend hat die Carlyle Capital Corporation (CCC) ihren Börsengang abgespeckt und den Preis für ihre Aktien gesenkt. Die europäische Hedge-Fonds-Managementfirma GLG Partners geht ebenfalls an die New Yorker Börse. GLG verwaltet ein Vermögen von mehr als 20 Mrd. Dollar und nimmt keine Erstemission vor, sondern wird von der für Unternehmenskäufe gegründeten US-Gesellschaft Freedom Acquisition Holdings Inc. übernommen. (bpf, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 05.07.2007)