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Wiesen, so weit das Auge reicht, stattliche weiße Kühe, Schlösschen, sanfte vulkanische Formationen - die Auvergne südlich von Paris ist beschaulich und weitgehend frei von Höhepunkten. Wenn's da nicht Hans Holleins Vulkanmuseum gäbe und die Stadt Vichy, würde man sich in ein früheres Jahrhundert oder zumindest Jahrzehnt versetzt fühlen.

Die oberflächlich spürbare Entschleunigung hat einen soliden Unter-Grund - im buchstäblichen Sinn und im übertragenen. Der Boden der Region besteht in Teilen aus vulkanischem Gestein. Durch seine Ritzen und Schächte sucht sich Wasser, das es vor tausenden Jahren geregnet hat, seinen Weg an die Oberfläche. Auf seinen verschlungenen Routen löst es Minerale. Oben heraus kommt es klarerweise als Mineralwasser - aber was für eines!

Der Brennpunkt der Region, die Stadt Vichy, lebt davon, und zwar auf zwei Arten. Erstens: die Abfüllung in Flaschen als Trinkwasser de luxe. Zweitens: die therapeutische Verwendung. Um die weiter reichenden gesundheitlichen Vorzüge des leicht basisch schmeckenden Tranks wusste man schon lange, im Speziellen um seine Qualitäten als hautfreundliches Tonikum spätestens seit 1931. Damals wurde der Leitspruch "Die Quelle wahrer Schönheit ist gesunde Haut" erfunden und Vichy als Therapiezentrum für dermatologische Probleme etabliert. In Sachen Therapie hat man sich in Vichy auf Thalasso spezialisiert. Schlankwerde- und Entspannungsangebote im kurstädtischen Ambiente à la Bad Ischl avec Baguette.

Mineralmischung

In Sachen Hautpflege gibt es die Behandlungen vor Ort, andererseits hat man das Weltmarktpotenzial der Thermalwirkstoffe längst erkannt und verpackt sie seit vielen Jahren in die Tiegel und Tuben der Apothekenkosmetik Vichy. Nun gibt's die Wirkstoffe des thermalen Wassers in einem neue Pflegeprodukt. Die Mineralmischung aus Eisen, Magnesium, Mangan, Silizium, Kalzium Fluor, Aluminium, Kupfer, Sodium, Brom, Potassium, Ammonium und noch ein wenig mehr soll der Haut jede erdenkliche Regenerationsmöglichkeit im Rahmen der Kosmetik bieten, sagt Vichy. Für Aqualia wurde die Thermalwirkstoffkombi mit Hyaluronsäure, die die Haut befeuchtet, in eine Mikrokapsel gesperrt. Das ergibt eine Tagespflege, die von jedermann- und frau als Basisprodukt der Gesichtspflege verwendet werden soll. Dass daran Bedarf besteht, argumentiert man mit dem Klimawandel. Veränderte klimatische Verhältnisse machen die Haut reizbarer.

Schon die Besprühung mit schierem Wasser würde die Hauptprobleme gereizter Haut (Jucken, Brennen, Rötung) in 30 Tagen mildern. Vichy hat eine klinische Studie als Beleg. Aqualia soll nicht nur das, sondern auch wirksam befeuchten und damit dem Ozonloch die Stirn bieten können. (B. S./Der Standard/rondo/06/07/2007)