Salzburg - Namen, Fotos und Adressen von verurteilten Kinderschändern sollten in Salzburg veröffentlicht werden, verlangte am Freitag die Klubobfrau der FPÖ im Salzburger Gemeinderat, Doris Tazl. Die Publikation von verurteilten und behördlich registrierten Kinderschändern solle in einer Art "Watchlist" unter dem Titel "Achtung, gefährlich!" erfolgen. Die öffentliche Bloßstellung von Pädophilen sei ein Schutz für Kinder und Eltern und wirke abschreckend, so Tazl. Die FPÖ-Politikern habe damit jene Diskussion aufgegriffen, die dieser Tage durch die Anti-Kinderschänder-Kampagne einer großen britischen Wochenzeitung entstanden ist und seither die öffentliche Meinung spaltet. Tazl sieht das öffentliche Anprangern von Kinderschändern als "gesellschaftliche Notwehrmaßnahme". Problem nicht allein der Justiz überlassen Wegen des enormen Gefährdungspotenzials könne und dürfe das Problem nicht allein der Justiz überlassen werden. "Kinder und Eltern wären sicherer, wenn wir auch in Salzburg die Täter beim Namen nennen würden. Ich finde, dass das Recht der Kinder auf Schutz mehr zählt, als das Recht des Täters auf ein unbehelligtes Leben. Die Bloßstellung der Kinderschänder hat Sinn. Deren Umgebung hat schließlich ein Recht darauf zu wissen, wie gefährlich sie sind", so Tazl. Neben der "Kinderschänder-Watchlist" seien auch behördlich Verbesserungen notwendig. Die FP-Gemeinderatsklubobfrau will dem amerikanischen Beispiel, wo es einen strengen Registrierungszwang für einmal verurteilte Kinderschänder gibt. Bei Übersiedlung werden zum Beispiel Schulen von den Behörden informiert, dass sich in ihrer Nachbarschaft ein verurteilter Kinderschänder ansiedelt. (APA)