Man sei sich der "hohen emotionalen Bedeutung" des Areals für die Bregenzer Bürgerinnen und Bürger bewusst, versichert Illwerke-Vorstand Christof Germann und werde "besonders sensibel vorgehen". Bürgermeister Markus Linhart ist deutlicher: "Es wird keine neue Erlebniswelt am See entstehen." Wünsche nach Hotel und Gastromeile statt "Blumenmolo" (die mit alten Bäumen und Blumen gestaltete Mole, Anm.) bleiben ungehört. Keiner der geschützten Bäume werde geopfert, die Mole aber technisch generalsaniert.
An der Spitze könnte sie eine künstlerische Landmark bekommen, Treppen zum Sitzen und Sonnenuntergang schauen. "Aber keine Hochbauten", da ist Linhart unerbittlich. "Aber unterstehen lassen werden wir unsere Gäste schon wo müssen", wendet da Walter Klaus, Schifffahrtseigentümer, ein. Neue Infrastrukturbauten kann es geben, "aber maximal Erdgeschoß plus ein weiteres Geschoß, und nur was dringend notwendig ist", lautet die Vorgabe der Stadt.
Die Architekten Gerhard Hörburger und Helmut Kuess setzten sich intensiv mit der Entwicklung des Bregenzer Hafens, aber auch mit jener in benachbarten Bodensee-Städten auseinander. Ihre grundsätzliche Empfehlung: Der Hafen soll großzügig, besser mit der Stadt verbunden und offen werden. "Eine Tor zur Stadt, gleichzeitig ein Tor zum See", sagt Bürgermeister Linhart. Die wesentliche Veränderung: Der See soll im Hafenbereich für alle zugänglich werden. Noch sind zwei Drittel des Areals – Relikt aus der ÖBB- und Industriehafenzeit – abgezäunt. Die Öffnung brächte mehr Platz für Fußgänger und die Personenschifffahrt. Die 60.000 Bodensee-Freizeitkapitäne bekämen eine neue Marina, die bestehenden 76 Liegeplätze könnten auf 110 erweitert werden. Ein weiterer "Problembereich" (Helmut Kuess), der Radler- und Fußgängerverkehr auf einer Ebene, würde durch die neue Großzügigkeit, die klare Trennung ermöglicht, entschärft.