Einige Millimeter fehlen auf den bisher geltenden Durchmesser - die Kontinente Europa und Nordamerika entfernen sich voneinander
Redaktion
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Bonn - Zu dem Ergebnis, dass die Erde etwas kleiner als angenommen ist, sind Bonner Forscher im Rahmen eines internationalen Projekts gekommen: Unserem Planeten fehlen einige Millimeter auf den bisher geltenden Durchmesser. Wichtig seien die Ergebnisse etwa, um einen klimabedingten Anstieg des Meeresspiegels nachweisen zu können, berichtete die Universität Bonn am Donnerstag. Die Ergebnisse sind in einer Sonderausgabe des Fachblatts "Journal of Geodesy" erschienen.
Das Maßband der Bonner Geodäten besteht aus Radiowellen, die von weit entfernten Objekten im Weltall ausgesendet werden, so genannten Quasaren. Ein Netz von mehr als 70 Radioteleskopen weltweit fängt diese Wellen auf. Weil die Messstationen weit voneinander entfernt sind, empfangen sie die Radiosignale mit einem geringen zeitlichen Abstand. "Aus dieser Differenz können wir den Abstand zwischen den Radioteleskopen berechnen - und das bis zu einer Genauigkeit von zwei Millimetern pro tausend Kilometer", erklärte Forschungsgruppenleiter Axel Nothnagel.
Mit dem Verfahren lasse sich beispielsweise nachweisen, dass Europa und Nordamerika sich voneinander entfernen: Der Abstand wächst jährlich um 18 Millimeter. Über den Abstand der Stationen voneinander lasse sich aber auch die Größe der Erde bestimmen, erläuterte Nothnagel. Durch Kombination mit Satellitendaten ließen sich nach seinen Worten die Koordinaten von knapp 400 Punkten auf der Erdoberfläche mit beispielloser Genauigkeit berechnen. Auf Basis dieser Ergebnisse entstehe ein überarbeitetes Koordinatensystem der Erde.
(APA/dpa)
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