Moskau - Russland hat die Auslieferung des von Großbritannien in der Litwinenko-Affäre des Mordes beschuldigten ehemaligen KGB-Agenten und Geschäftsmannes Andrej Lugowoj abgelehnt, das berichtete am Donnerstag die Nachrichtenagentur Interfax. Das Schreiben aus Moskau sei bereits an die britischen Behörden gesandt worden.

Großbritannien wirft Lugowoj vor, den ehemaligen russischen Spion und Kreml-Kritker Alexander Litwinenko Anfang November 2006 mit der radioaktiven Substanz Polonium 210 in London vergiftet zu haben. Litwinenko, der 2001 politisches Asyl in Großbritannien erhalten hatte, starb wenig später im Spital.

Von offizieller Seite wurden die Informationen über eine Ablehnung des Auslieferungansuchens noch nicht bestätigt. Britische Diplomaten sagten, Moskaus Antwort stehe noch aus. Russische Regierungsvertreter hatten jedoch schon im Vorfeld angekündigt, Lugowoj - der bis heute betreitet, mit dem Mord an Litwinenko in Verbindung zu stehen - keinesfalls nach Großbritannien zu überstellen. Sie beriefen sich dabei auf die russische Verfassung, derzufolge es nicht möglich sei, eigene Staatsbürger an das Ausland auszuliefern. (Reuters, red/DER STANDARD, Printausgabe, 6.7.2007)