Sofia - In Bulgarien sind zwei Minister von ihren Ämtern zurückgetreten. Rumen Owtscharow, sozialistischer Minister für Wirtschaft und Energie, hat sein Amt wegen Korruptionsvorwürfen abgegeben, Justizminister Georgi Petkanow, der der Partei von Ex-König Simeon NDSV ("Nationale Bewegung Simeon II") angehört, erklärte seinen Rücktritt aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen. Das berichtete die bulgarische Zeitung "Trud" am Donnerstag.

Der Chef der bulgarischen Sozialisten BSP, Ministerpräsident Sergej Stanischew, und Simeon Sakskoburggotski, Chef der NDSV, werden jeweils zwei Kandidaten für die vakanten Ministerpositionen in der bulgarischen Regierung vorschlagen. Auch sei ein Treffen mit den Führern der NDSV und der Partei der türkischen Minderheit, der DPS ("Bewegung für Rechte und Freiheit"), welche der regierenden Dreiparteikoalition angehören, geplant, um die Neubesetzungen der Ministerämter zu besprechen.

Premier Stanischew wird sich laut "Trud" für die Abgeordneten Petar Dimitrow - Chef der Haushalts- und Finanzkommission im Parlament und eher linksorientiert - und Petar Kanew - millionenschwerer Druckereiunternehmer aus der sozialistischen Partei - für das Wirtschaftsressort aussprechen. NDSV-Chef Sakskoburggotski werde wahrscheinlich den Hauptsekretär des Ministerrates, Sewdalin Mawrow, und die frühere stellvertretende Justizministerin Meglena Tatschewa für das Amt des Justizministers vorschlagen.

Zudem müssen die Stellen von fünf stellvertretenden Ministern neu besetzt werden - zwei, die wegen des Korruptionsskandals gemeinsam mit Owtscharow gefeuert wurden und drei, die aus persönlichen Gründen zurücktraten. Das Parlament wird dem Bericht zufolge erst nach dem 16. Juli über den Wechsel in der Regierung abstimmen. (APA)