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Foto: AP/Thomas Kienzle
München - Alkoholmissbrauch steigert das Komplikationsrisiko bei Operationen deutlich. Einer Studie mit rund 5.000 Patienten an der Berliner Charite zufolge trinke jeder sechste Alkohol in gesundheitsschädlichem Maße, sagte Claudia Spieß beim Kongress für Suchtmedizin in München. Dabei steige das Risiko beim Genuss von 1,5 Litern Bier oder mehr um das Drei- bis Vierfache. Es komme verstärkt zu Blutungen, Herzrhythmusstörungen und Infektionen.

Risiko meist nicht wahrgenommen

Alkohol werde von den behandelnden Ärzten als Risiko meist nicht wahrgenommen, sagte Spieß. Dabei seien die daraus resultierenden Gefahren durch einfache Maßnahmen deutlich reduzierbar. "Patienten werden täglich gefährdet, wenn keine präventiven Therapien zur Risikoreduktion durchgeführt werden." Unter anderem litten alkoholkranke Menschen an einer vermehrten Ausschüttung von Stresshormon. Dadurch werde die Immunabwehr geschwächt, dies könne nach größeren Operationen zu Lungenentzündungen führen. (APA/dpa)