In Graz, Innsbruck und Wien fanden auch dieses Jahr wieder Eignungstests für die Medizinuniversitäten statt. Allein in Wien haben sich 3.742 KandidatInnen für 740 Plätze angemeldet beworben. Gekommen sind knapp drei Viertel davon (2.550) - vorrangig aus Österreich und Deutschland. In Graz war die Lage am entspanntesten. Fast jeder zweite Anwesende wird dort auch wirklich studieren dürfen.

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In Wien standen sich die Bewerber zu studentenunwürdiger Morgenstunde Löcher in den Bauch. Der um 9 Uhr geplante Beginn des Tests verzögerte sich wegen des Andrangs und der mit Metalldetektoren durchgeführten Sicherheitsüberprüfung einige Minuten.

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Die knapp 140 Aufpasser bedienten sich teils außergewöhnlicher Methoden, um die Kontrolle über die Bewerbermasse zu behalten.

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Wegen des Andrangs ist man diesmal ins Austria Center Vienna ausgewichen, das ansonsten Platz für Kongresse und Festivals bietet. Die Bewerber wurden in fünf Sälen untergebracht, erzählt Bernd Matouschek von der Medizinischen Universität mit zufriedenem Gesicht.

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Im Vorjahr kam es zu einem außergewöhnlich guten Ergebnis für männliche Bewerber. "Ein singuläres Ereignis", glaubt Matouschek. In der Schweiz bringe der Test seit fast zehn Jahren geschlechtsneutrale Ergebnisse. Damit eventuell trotzdem notwendige Anpassungen möglich werden, erhebt man in diesem Jahr den Hintergrund der Bewerber (etwa der besuchte Schultyp).

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Eltern warten auf ihre Sprösslinge zur seelischen Unterstützung. Ein Vater sitzt in einer Ecke und liest ein Buch. Ist er nervös? "Nein", versichert er in süddeutschem Dialekt. Sein Sohn probiere es wegen dem deutschen Numerus Clausus in Wien. Andere zappeln schon etwas mehr.

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Ab in die verdiente Pause! Nach ungefähr vier Stunden Kopfarbeit gönnt man den potentiellen Studierenden ein wenig Schonung. Viele kommen mit breitem Grinsen aus dem Saal. Andere ahnen bereits, dass ihre Chancen nicht die besten sind. Eine blonde Anwärterin macht direkt neben uns ihrer Laune Luft. "Ich bin so frustriert", erzählt sie ihrer Freundin.

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Die Anstrengung ist manchen anzusehen. Viele suchen sich einen ruhigen Platz um zu relaxen.

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Andere finden auch in der einstündigen Pause keine Ruhe und werden etwas verlegen von Vertretern der Presse ausgequetscht, während ein kühler Wind über den Hof fegt.

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Hier versammelt sich währenddessen eine Traube an nachschubbedürftigen Nikotin-Junkies.

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Denn auch so mach angehender Mediziner genehmigt sich in Stresssituationen ab und zu einen Glimmstengel. Nebenbei wird eifrig über die schwierigsten Testbeispiele diskutiert. Die meisten kennen bereits jemanden oder schließen schnell mit anderen Leidgenossen Freundschaft.

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Üben kann man für den Test nur wenig. Gefragt sind allgemein für Mediziner wichtige Fähigkeiten. Bernd Matouschek erklärt: "Nach 20 Stunden Vorbereitung ist das Potential ausgeschöpft". In Österreich ortet er die Notwendigkeit, Jugendliche besser auf Assessment-Tests vorzubereiten: "Schweizer und Deutsche sind damit vertrauter".

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Die merkwürdig deplatziert wirkenden Metalldetektoren hätte man übrigens gar nicht gebraucht. Das Securitiypersonal versichert uns (auch "ganz inoffizell"), dass keine verbotenen Hilfsmittel oder Waffen sichergestellt wurden.(tsc, derStandard.at, 06.07.2007)

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