Wien - Der SK Rapid Wien startet am Samstag (19:30 Uhr/live ORF Sport Plus) mit dem UI-Cup-Zweitrundenhinspiel (Rückspiel am 14. Juli) gegen Slovan Preßburg in die neue Saison. "Mit Slovan haben wir einen der stärksten möglichen Gegner aus der ersten Runde bekommen", ist sich Rapid-Coach Peter Pacult der schweren Ausgangslage bewusst. Für das "Hochrisikospiel" im Hanappi-Stadion wurde das Sicherheitspersonal gegenüber einer "normalen" Partie um rund 25 Prozent aufgestockt.

Neben dem verletzten Abwehrduo Mario Tokic und Markus Katzer muss Rapid auf die bei der U-20-WM in Kanada engagierten Erwin Hoffer und Veli Kavlak verzichten. Trotz der etwas angespannten Personalsituation habe der UI-Cup einen hohen Stellenwert. "Wir wollen auf jeden Fall eine Runde weiterkommen. Die Chancen stehen 50:50, es wird auf die Tagesverfassung ankommen", stellte Pacult klar. "Wichtig ist, das hinten die Null steht, dann wäre schon ein erster Schritt gemacht."

Zweimal beobachtet

Der slowakische Traditionsclub wurde von Rapid-Co-Trainer Zoran Barisic in den Erstrundenduellen mit dem FC Differdingen (2:0/3:0) zweimal beobachtet. Außerdem holte sich der Rekordmeister Informationen von den Neo-Schwadorf-Akteuren und Ex-Rapidlern Marek Kincl (CZE) und Jozef Valachovic (SVK). "Sie haben eine sehr robuste, große Mannschaft, die den Ball gut laufen lässt und versucht über die Flügel zu kommen", fasste Pacult zusammen.

Auch Martin Hiden nimmt das Spiel keineswegs auf die leichte Schulter: "Sie spielen körperbetont und einen technisch guten, gepflegten Fußball", warnte Rapids Abwehrchef. Dass es in der Rapid-Defensive mit den Neuzugängen, Innenverteidiger Jürgen Patocka und "Staubsauger" Markus Heikkinnen, noch zu Abstimmungsproblemen kommen könnte, glaubt der Routinier nicht. "Das sind gestandene Spieler, da sollte es keine Probleme geben. Es hat auch in den Testspielen schon gut geklappt."

Slovan Ohne Teamspieler

Slovan verfügt derzeit über keinen aktuellen A-Teamspieler, wurde aber in der abgelaufenen Erstliga-Saison als Aufsteiger auf Anhieb Dritter. Seit vier Wochen fungiert der ehemalige Ried-Verteidiger (1997-2002) Boris Kitka bei Slovan als Cheftrainer. "Ich freue mich sehr auf das Spiel. Ich verfolge die österreichische Liga und weiß daher auch sehr viel über Rapid", merkte der Slowake an, der die Chancen genauso wie Pacult mit 50:50 bezifferte. "Ich vertraue meiner Mannschaft und bin optimistisch."

In der Slovan-Stammformation wird mit Otto Szabo auch ein Ex-Rapidler stehen. Der damals 18-Jährige hatte sich bei den "Grün-Weißen" vom Nachwuchsspieler in den Kampfmannschaftskader gekämpft. Sein Europacup-Debüt hatte Szabo am 28. Juli 1999 im Hinspiel der zweiten Champions-League-Qualifikationsrunde gegen Maltas Meister FC Valletta gegeben und bei Rapids 3:0-Heimsieg gleich einen Assist geleistet.

Sicherheitsvorkehrungen erhöht

Für das "internationale Derby" wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht, da Ausschreitungen befürchtet werden. Erst in der vergangenen Woche war es beim Slovan-Auswärtsspiel in Differdingen (Kitka: "Es war nicht so schlimm. Es wurde von den Medien ein bisschen aufgebauscht"), aber auch bei Rapids-Testmatch in Kapfenberg gegen Dinamo Zagreb zu unschönen Szenen gekommen.

Laut Rapids Klubservice-Leiter Andy Marek sollen zwischen 350 und 400 Polizisten und Sicherheitskräfte für Ruhe und Ordnung sorgen. Bis zu 1.500 slowakische Schlachtenbummler werden erwartet. "Von den Slowaken wurden 1.200 Karten angefordert und 1.000 sind schon weg", merkte Marek an. Insgesamt seien bisher erst 6.000 Tickets an den Mann gebracht worden.(APA)