Illustration: derStandard.at
herr weißkopf, jetzt sind sie schon bald achtzig und albern immer noch so durch die welt. reißen sie sich doch etwas zusammen, soweit man etwas im positiven sinne zusammenreißen kann. denken sie immer an etwas ernsthaftes, an etwas höheres oder trauriges. denken sie an die not in der welt, an die hungernden menschen, oder so was erbauendes, es gibt doch genug, an dem man sich aufrichten kann. das kann doch nicht so schwer sein, bei ihrer intelligenz. ihr zynismus ist albern. und albern kommt von albern. lesen sie goethe. oder so was. etwas ernsthaftes, oder so. schauen sie sich etwas um. es gibt genug elend um sie herum. lesen sie zeitungen. drehen sie die frühnachrichten auf. sehen sie fern. dann vergeht ihnen das albern schon. sie haben doch schon ein hohes alter. da könnten sie doch in irgendeiner weise weiser werden. und sie albern immer noch so blödes zeug. reißen sie sich etwas am riemen. sie haben keinen? hosenträger? hosenträger helfen nicht. da kann ich ihnen ausnahmsweise wirklich einmal nicht widersprechen. jedenfalls ihre albernheit ist und bleibt albern. sagen sie jetzt nicht, dass sie aus albern stammen? ein schlechterer witz könnte ihnen nicht einfallen. (Friedrich Achleitner/ DER STANDARD, Printausgabe, 07./08.07.2007)