Beirut - Der Al-Kaida nahe stehende Muslim-Extremisten haben einem Zeitungsbericht zufolge Ende vergangenen Jahres den libanesischen christlichen Politiker Pierre Gemayel ermordet. Dies sei das Ergebnis der behördlichen Ermittlungen, meldete die Tageszeitung "An-Nahar" in ihrer Samstag-Ausgabe. Der Untersuchungsbericht werde in Kürze veröffentlicht und Beweise enthalten für eine Täterschaft der Islamisten-Organisation Fatah al-Islam. Weitere Details nannte die Zeitung nicht. Weder die Behörden noch die Gruppe nahmen zu dem Bericht Stellung.

Der Sohn des früheren Präsidenten Amin Gemayel war am 21. November 2006 erschossen worden. Der Industrie-Minister war innerhalb von zwei Jahren der sechste syrien-kritische Politiker, der bei einem Anschlag getötet wurde. Die Serie der Anschläge hatte im Februar 2005 mit dem Mord am früheren Regierungschef Rafik al-Hariri begonnen. Mehr als 100.000 Libanesen erwiesen Gemayel wenige Tage nach dessen Ermordung in einer Machtdemonstration gegen Syrien die letzte Ehre.

Die libanesische Regierung bezichtigt die Fatah al-Islam, verlängerter Arm des syrischen Geheimdienstes zu sein. Die Regierung in Damaskus und die Islamisten-Organisation weisen dies zurück. Die Gruppe erklärte, sie stimme mit der Ideologie von Al-Kaida überein, stehe aber mit dieser nicht in einer organisatorischen Beziehung. (APA/Reuters)