Nablus - Bewaffnete Fatah-Mitglieder haben im Westjordanland die Prüfungsräume einer Schule gestürmt. Die Abschlussprüfungen für rund 550 Schüler in Nablus verzögerten sich daraufhin am Samstag für mehrere Stunden. Die Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden forderten, die Prüfung in einem abgetrennten Raum ablegen zu dürfen. Die Prüfer lehnten das ab, um Betrug zu verhindern. Die Männer rückten schließlich von ihrer Forderung ab und legten die Prüfungen gemeinsam mit den anderen Schülern ab. Während der Tests kam es allerdings trotzdem zu Mogeleien: Einige der Fatah-Mitglieder benutzten ihre Mobiltelefone oder Bücher, um die Aufgaben zu lösen. Mit einem Schulabschluss könnten die Männer einen höheren Rang und damit ein höheres Gehalt beziehen, sollte sie wie von Präsident Mahmoud Abbas zugesagt eines Tages bei den palästinensischen Sicherheitskräften aufgenommen werden. Insgesamt haben in Nablus rund 250 Mitglieder der Fatah beantragt, die Abschlussprüfungen ablegen zu dürfen. (APA/AP)