New York - US-Geheimdienstmitarbeiter werfen einer
Zeitung zufolge Präsident George W. Bushs Regierung vor, eine Chance
zur Festnahme hochrangiger Al-Kaida-Führer verpasst zu haben. Die
"New York Times" berichtete am Samstag auf ihrer Internetseite, im
Jahr 2005 habe der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in
letzter Minute einen Militäreinsatz gegen den Al-Kaida-Vizechef Aiman
al-Zawahiri in Pakistan abgebrochen. Zu dem Zeitpunkt seien die für
die Operation vorgesehenen Soldaten bereits an Bord eines
Transportflugzeugs in Afghanistan gewesen.
Verhältnis zu Pakistan
Rumsfeld sei der Einsatz zu riskant für die eigenen Soldaten
gewesen, zitierte das Blatt Mitarbeiter der Geheimdienste und der
Militär-Spezialkräfte. Zudem habe er befürchtet, dass die Mission das
Verhältnis zu Pakistan belasten könnte. Wahrscheinlich hätte die
Regierung in Islamabad nicht ihre Zustimmung zu der umfangreichen
Operation gegeben. Dennoch wäre der mögliche Erfolg das Risiko Wert
gewesen, sagte ein hochrangiger Ex-Agent der Zeitung zufolge.
Das Verteidigungsministerium, der Geheimdienst CIA und das
Präsidialamt wollten sich laut "New York Times" nicht zu den
Informationen äußern. "Wir werden nicht über mögliche Planungen
spekulieren", sagte Militärsprecher Patrick Ryder der
Nachrichtenagentur Reuters. (APA/Reuters)