Quito - Ecuadors Präsident Rafael Correa will 18
Parlamentsabgeordnete wegen Korruption anzeigen, nachdem der Kongress
gegen von ihm verlangte Gesetzesänderungen gestimmt hat. "Wir haben
Beweise, die wir am Montag der Staatsanwaltschaft vorlegen werden,
und hoffentlich wandern diese korrupten Parlamentarier ins
Gefängnis", sagte der Linkspolitiker am Samstag in seiner
wöchentlichen Radioansprache.
Mehrere Abgeordnete hätten von seiner Regierung für ihre Stimmen
Posten im Staatsapparat verlangt. Demnach kassierten andere
Mandatsträger Bestechungsgelder von reichen Bankiers, weil sie
Correas Änderungsvorschläge ablehnten.
Vorschläge niedergestimmt
Der Kongress des südamerikanischen Landes hatte nur wenige Tage
zuvor mit großer Mehrheit die Vorschläge der Regierung
niedergestimmt. Mit ihnen wollte Correa die Macht der staatlichen
Bankenaufsicht erweitern.
Der Präsident hat keine feste Unterstützung im Parlament, da die
Regierungspartei Alianza Pais keine Abgeordneten zur Wahl der
Volksvertreter aufgestellt hat. Correa will den Kongress nach eigenen
Worten von einer verfassungsgebenden Versammlung auflösen lassen, die
am 30. September gewählt werden soll. (APA/Reuters)