Bei einer Urlaubsreise sollte man daher immer auf Nummer sicher gehen und nicht auf den passenden Versicherungsschutz vergessen, rät die Arbeiterkammer (AK). "Den umfangreichsten Schutz haben klassische Reiseversicherungen", sagt AK-Konsumentenschützerin Manuela Delapina. Kreditkarten würden Unfallfolgen jedoch weit höher versichern, Mitgliedsangebote der Autofahrerklubs bieten hingegen oft nur einen begrenzten Schutz.
Ein kürzlich durchgeführter Test der Arbeiterkammer über Reiseversicherungen hat ergeben, dass es etwas teurere Prämien mit einem fast gleichen Leistungsumfang bei einigen Reiseveranstaltern gibt, ansonsten werden nahezu gleiche Pakete angeboten. "Eine Reiseversicherung hat mehrere Leistungen und ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut", erklärt Delapina. Die Bausteine für die Reiseversicherungen sind:
"Klassische Reiseversicherungen wie von der Europäischen Reiseversicherung oder Mondial Assistance bieten einen umfassenden Schutz", so das Urteil der AK-Expertin. Sie hätten viele verschiedene Leistungspakete, vom einmaligen Reiseschutz bis zum Jahres-Reiseschutz für die verschiedensten Risiken. Die Produkte und Leistungen seien im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben.
Stornokosten inklusive
Kreditkarten bieten einen begrenzten Schutz, der oft an bestimmte Voraussetzungen geknüpft ist - etwa an die Nutzung der Karte in den vergangenen zwei oder drei Monaten vor Reiseantritt. Unfallfolgen sind dafür meist weit höher abgesichert als bei klassischen Reiseversicherungen.
Schutzbrief und Sicherheitspass der Autofahrerklubs ÖAMTC und ARBÖ bieten nur mäßigen Schutz, sagt die Arbeiterkammer. Sie beinhalten etwa eine Auslandskrankenversicherung oder eine Rücktransport im Krankheitsfall. Außerdem haben sie zusätzliche Leistungen, die auf Fahrzeuge bezogen sind, etwa einen Autorückholdienst. Reiseveranstalter bieten fast immer zur Buchung ein Versicherungsprodukt an, das von spezialisierten Reiseversicherungsgesellschaften zusammengestellt wird. Die Stornokosten der Pauschalreiseanbieter werden oft bis zu 100 Prozent übernommen.
Prämien teurer
Die Prämien sind bei einigen Anbietern allerdings teurer geworden. "Vor dem Abschluss einer Reiseversicherung sollte daher geklärt werden, ob man nicht bereits durch bestehende Versicherungen, Kreditkarten oder Mitgliedschaften abgesichert ist", rät AK Konsumentenschützer Thomas Eisenmenger. Gibt es keinen Versicherungsschutz für den Urlaub, sollte man prüfen, was gebraucht wird, und danach das geeignete Paket auswählen. "Vorteilhaft wären eine Unfall-, Kranken- und Reisehaftpflichtversicherung, überlegenswert eine Stornoversicherung", sagt Eisenmenger. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.7.2007)