Viele Experten gehen davon aus, dass den Agrarrohstoffen eine große Zukunft bevorsteht. Als kurstreibende Faktoren werden die wachsende Weltbevölkerung, der zunehmende Wohlstand und vor allem der unersättliche Rohstoffhunger von Staaten wie Indien und China genannt. Im Gegensatz zu Industriemetallen wie Kupfer oder Nickel haben die Notierungen von landwirtschaftlichen Erzeugnissen bislang noch vergleichsweise wenig zugelegt. Doch der Blick auf die Charts von Mais, Soja & Co. zeigt: Der Aufholprozess hat begonnen. In der vergangenen Ausgabe 13.2007 haben wir Ihnen ein kapitalgeschütztes Produkt der Raiffeisen Centrobank (RCB) vorgestellt. Dem „Soft Commodity Winner“ (ISIN AT 000 0A0 5S5 5) liegen die Agrarrohstoffe Mais, Sojabohne, Weizen und Zucker zugrunde.

Nun legen die Wiener nach: Mit den neuen Anlage-Zertifikaten auf Mais (ISIN AT 000 0A0 5VN 3), Sojabohnen, Sojabohnenöl und Weizen können Anleger ohne Managementgebühren und ohne Laufzeitbegrenzung eins zu eins an der Entwicklung dieser Rohstoffe teilhaben. Grundsätzlich eine gute Idee, denn ein Direktinvestment gestaltet sich aufgrund der mit einem physischen Erwerb verbundenen Komplexität äußerst schwierig – denn alleine der Aufwand für Lagerung und Transport würde dieses Vorhaben für Privatanleger sehr schnell unwirtschaftlich machen. Doch auch bei den Zertifikaten auf Mais, Weizen & Co. gibt es einen Haken. Denn diese beziehen sich auf Terminkontrakte, die für eine unbegrenzte Laufzeit Rollvorgänge benötigen. Bei Fälligkeit des aktuellen Futures-Kontraktes bezieht sich das Open-End-Zertifikat auf den jeweils nächsten Kontrakt, der am liquidesten, also am besten handelbar ist. Am Roll-Over-Tag kann es durch die unterschiedlichen Preise beider Kontrakte zu einer Veränderung der Partizipation des Zertifikates kommen. Ist der nachfolgende Kontrakt teurer (Contango), sinkt die Partizipation, ist der Kontrakt günstiger (Backwardation) steigt diese. Bei Mais, Sojabohnen und Sojabohnenöl finden Anleger derzeit mehr oder weniger ausgeprägte Contango-Situationen vor, so dass die Wahrscheinlichkeit von Rollverlusten sehr hoch ist. Eine positive Rendite kann somit nur erzielt werden, wenn diese Rollverluste durch Kursgewinne beim Basiswert überkompensiert werden.

ZJ-Fazit: Es ist wahrscheinlich, dass die Preise für Agrarrohstoffe künftig stark steigen werden. Jedoch ist es für Anleger schwierig, mit Produkten wie den Anlage-Zertifikaten auf Mais, Sojabohnen, Sojabohnenöl und Weizen der RCB davon zu profitieren. Denn aufgrund der momentanen Contango-Situationen ist die Wahrscheinlichkeit von Rollverlusten sehr hoch. Diese müssen durch Kursgewinne ausgeglichen werden. Daher erachten wir den indirekten Weg – ein Investment in Zertifikate auf Agrarrohstoff-Aktien – als aussichtsreicher. Hierzu bietet sich das Papier auf den S-BOX ZJ AgriBusiness-Index von der Deutschen Bank an (ISIN DE 000 DB4 AGR 6). Diesem liegen 20 Firmen zugrunde, die in der Agrarwirtschaft tätig sind. Seit der Auflage am 1. März hat er 17 Prozent zugelegt.