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Der heute 85 Jahre alte Suharto war 1998 nach 32-jähriger Herrschaft zum Rücktritt gezwungen worden.

Foto: APA/EPA/Irham
Jakarta - Indonesische Staatsanwälte haben am Montag vor einem Zivilgericht in der Hauptstadt Jakarta Klage gegen den ehemaligen Diktator Suharto eingereicht. Der Staat fordert vom ehemaligen Präsidenten die Rückzahlung von 440 Millionen Dollar (323 Millionen Euro), die er den Vorwürfen zufolge während seiner Amtszeit veruntreut haben soll. Zusätzlich fordert die Staatsanwaltschaft zehn Billionen Rupien (813 Millionen Euro) Schadenersatz. Sein Familienclan soll bis zu 45 Milliarden US-Dollar in die eigene Tasche gewirtschaftet.

Pogromen

General Suharto hatte das Inselreich von 1965 bis 1998 mit eiserner Faust regiert, nachdem er die Macht in einem blutigen Putsch an sich gerissen hatte. Unter dem Vorwand, einen von Kommunisten vorbereiteten Coup niederzuschlagen, entmachtete die Armee den Staatsgründer Sukarno, der unter Hausarrest gestellt und abgesetzt wurde. 1966/67 kamen bei landesweiten Kommunisten- und Chinesen-Pogromen Hunderttausende ums Leben, eineinhalb Millionen wurden verhaftet.

Noch im Jahr 1990 wurden Teilnehmer des angeblichen Putschversuchs von 1965 hingerichtet. Im Jahr 2000 wurde gegen Suharto Anklage wegen Korruption erhoben, der Fall wurde aber wegen seines angegriffenen Gesundheitszustands nicht gerichtlich weiterverfolgt. (APA/AFP)