Staatsanwälte fordern Rückzahlung von 440 Millionen Dollar - Anklage wegen Korruption wurde im Jahr 2000 nicht weiterverfolgt
Redaktion
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Jakarta - Indonesische Staatsanwälte haben am Montag vor
einem Zivilgericht in der Hauptstadt Jakarta Klage gegen den
ehemaligen Diktator Suharto eingereicht. Der Staat fordert vom
ehemaligen Präsidenten die Rückzahlung von 440 Millionen Dollar (323
Millionen Euro), die er den Vorwürfen zufolge während seiner Amtszeit
veruntreut haben soll. Zusätzlich fordert die Staatsanwaltschaft zehn
Billionen Rupien (813 Millionen Euro) Schadenersatz. Sein Familienclan soll bis zu 45 Milliarden
US-Dollar in die eigene Tasche gewirtschaftet.
Pogromen
General Suharto hatte das Inselreich von 1965 bis
1998 mit eiserner Faust regiert, nachdem er die Macht in einem
blutigen Putsch an sich gerissen hatte. Unter dem Vorwand, einen von
Kommunisten vorbereiteten Coup niederzuschlagen, entmachtete die
Armee den Staatsgründer Sukarno, der unter
Hausarrest gestellt und abgesetzt wurde. 1966/67 kamen
bei landesweiten Kommunisten- und Chinesen-Pogromen Hunderttausende
ums Leben, eineinhalb Millionen wurden verhaftet.
Noch im Jahr 1990 wurden
Teilnehmer des angeblichen Putschversuchs von 1965 hingerichtet. Im
Jahr 2000 wurde gegen Suharto Anklage wegen Korruption erhoben, der
Fall wurde aber wegen seines angegriffenen Gesundheitszustands nicht
gerichtlich weiterverfolgt. (APA/AFP)
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