Klagenfurt - Im Bereich des Bistums Gurk hat es während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeiter gegeben, gab die Pressestelle der Diözese Gurk-Klagenfurt am Samstag bekannt: Von Juni 1941 bis Mai 1945 seien insgesamt mindestens 77 Personen im Bereich der Stiftung der hl. Hemma eingesetzt worden, auf die der Terminus "Zwangsarbeiter" zuzutreffen scheine. Bei den Zwangsarbeitern handelt es sich um vier Italiener, zwölf Kroaten, 13 Slowenen, 23 Polen und 25 Russen (davon elf Frauen). Sie waren als Forstarbeiter, Waldarbeiter, Sägearbeiter und Landarbeiter beschäftigt. Allein im Jahre 1945 waren bis zum Ende des Krieges mehr als 30 dieser Personen beschäftigt, manche davon seit 1942. Wie groß die Zahl der Zwangsarbeiter im gesamten kirchlichen Bereich, also auch der Pfarren und Klöster, tatsächlich gewesen ist, steht noch nicht fest. Denn auf die Zwangsarbeiter beim Bistum sei Peter G. Tropper,der mit den Untersuchungen beauftragte Leiter des Archivs der Diözese Gurk, in "außerkirchlichem Quellenmaterial" gestoßen. Bischof Kapellari kündigte an, dass er auch von der Kirche unabhängige Historiker mit einer raschen Klärung beauftragen werden. Außerdem wird Kapellari "Wege für eine entsprechende Entschädigung der Zwangsarbeiter suchen". Österreichs Orden wurden bereits mit der Einsetzung einer Historikerkommission beauftragt. Und auch in der Erzdiözese Wien setzt man schon auf Untersuchung. (APA)