Außer Ungarn soll die WHO noch weitere drei Länder aufgefordert haben, Impfstoff zu liefern. Laut MTV sollen strategische Lager in Vietnam, China, Ägypten und in der Türkei geschaffen werden, das heißt in jenen Ländern, in denen Menschen an H5N1 starben. Der ungarische Hersteller des Impfstoffes, die Omninvest GmbH in dem Budapest nahen Ort Pilisborosjenö, soll die kostenlose Lieferung von 100.000 Ampullen angeboten haben. Darüber hinaus soll Omninvest die ersten Auslandsgeschäfte abgeschlossen haben und zunächst 40.000 Ampullen in den Nahen Osten liefern. Da der ungarische Staat umgerechnet 8,12 Millionen Euro in die Herstellung des Impfstoffes investierte, werden 16 Prozent aller Einnahmen aus dem Impfstoffgeschäft in die Staatskasse fließen.
Mensch
Ungarischer Vogelgrippe-Impfstoff wird eingelagert
WHO hat Einrichtung strategischer Depots in besonders gefährdeten Regionen veranlasst
Budapest - Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Ungarn
aufgefordert, den von ungarischen Wissenschaftlern entwickelten
Impfstoff gegen die Vogelgrippe H5N1 an drei neue strategische Lager
in besonders gefährdeten Ländern zu liefern. Dies berichteten die
Abendnachrichten des ungarischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens
(MTV) am Sonntag. Wegen der ansteigenden Erkrankungen durch die auch
für den Menschen gefährliche Vogelgrippe H5N1 sollen in Asien, im
Mittleren Osten sowie in Südeuropa Depots geschaffen werden, die über
hunderttausende Ampullen Impfstoff verfügen sollen.
Der ungarische Impfstoff war an 500 Testpersonen - Kindern und
Erwachsenen - erprobt worden, wobei sich bei allen ohne
Nebenwirkungen schützende Antikörper im Blut bildeten. Experten
hatten aber darauf aufmerksam gemacht, dass die Vakzine im Falle
einer Influenza-Pandemie keinen Schutz bieten. Die Bedeutung der
jüngst ausgearbeiteten Technologie bestünde darin, dass im Falle
eines neuen Influenza-Virus, das von Menschen zu Mensch übertragen
wird, die notwendige Technologie nicht neu entwickelt werden müsse.
Mit dem in Budapest entwickelten Impfstoff sollen Menschen geimpft
und vor dem H5N1-Virus geschützt werden, die mit Geflügel in
Berührung kommen, wie Züchter und Tierärzte. (APA)