Ilia Dib, neue Vorsitzende des Verbands Sozialistischer StudentInnen.

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Wien - Die 22-jährige Jus-Studentin Ilia Dib ist am Wochenende zur neuen Vorsitzenden des Verbands Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) gewählt worden. Anders als ihre Vorgängerin Sylvia Kuba ist Dib nicht aus der SPÖ ausgetreten, sondern Mitglied der im Zuge der Auseinandersetzung um die Nicht-Abschaffung der Studiengebühren gegründeten "Protestsektion" geworden. Zuletzt fungierte Dib als Pressesprecherin der VSStÖ-Spitzenkandidatin Lisa Schindler. Mit der Politik der SPÖ ist der VSStÖ nach wie vor nicht einverstanden: "Wir wollen diese SPÖ in der Regierung nicht länger ertragen", so Dib in einer Aussendung. Einstimmig sprach sich die VSStÖ-Bundeskonferenz für den sofortigen Rücktritt der Regierung aus.

Stachel im Fleisch der Sozialdemokratie

"Die sozialistischen Studierenden werden auch in Zukunft nicht hinter einer SPÖ stehen, die ihre Grundsätze ständig über Bord wirft", meinte Dib. Kritisiert wurden neben der Beibehaltung der Studiengebühren auch "das fehlende Bildungskonzept, die Untätigkeit der Frauenministerin und die Abschaffung der Erbschaftssteuer". Als Schwerpunkte des VSStÖ nannte Dib den Einsatz für soziale Absicherung von Studierenden und die "Re-Demokratisierung der Universitäten" sowie die "antifaschistische Arbeit". Es sei zu befürchten, dass das Gedenkjahr 70 Jahre nach 1938 ein ähnlich oberflächliches Geschichtsbild vermitteln wird, wie das 'Gedankenjahr 2005', heißt es in der Aussendung. Zudem werde man laut Dib "weiterhin ein Stachel im Fleisch der Sozialdemokratie sein und sich kein Blatt vor den Mund nehmen". (red/apa)