Wien - Einen auch für die Herz-Medizin höchst interessanten Stoff untersuchten Wissenschafter um Georg Weitzer an den Max F. Perutz Laboratories (MFPL) in Wien. Bei der Differenzierung von Mäuse-Stammzellen zu funktionierenden, schlagenden Herzzellen im Reagenzglas wirkte sich der Eiweißstoff Desmin nachweislich förderlich aus. Die textliche Aufbereitung der Forschungen durch die Diplomandin Christiane Fuchs wurde beim noch bis Donnerstag in Wien stattfindenden Molekularbiologie-Kongress "FEBS2007" im Rahmen eines Medienwettbewerbs mit dem insgesamt vierten Platz als beste heimische Bewerbung ausgezeichnet.

Grundlage für die Experimente war ein Modell namens "Embryoid Bodies", bei dem die embryonale Entwicklung gleichsam im Reagenzglas beobachtet werden kann. Weitzers Gruppe hat sich dabei den Grundlagen der Herzentwicklung gewidmet. Bisher war wissenschaftlich abgesichert, dass Desmin als strukturelles Element mechanische Funktionen übernimmt. Es kommt in Haaren und Muskeln und somit auch im Herzmuskel vor.

Um die These zu überprüfen, dass Desmin auch regulatorische Aufgaben erledigt, entwickelten die Wissenschafter embryonale Mausstammzellen, welche mehr Desmin produzierten. Wurden diese Stammzellen dann zu Herzellen umgewandelt, so gelang das besser als normal. Es entstanden generell mehr Herzzellen und diese schlugen auch besser als Vergleichszellen mit normalem Desmin-Gehalt. In den Zellen konnten aber auch mehr essenzielle Herzproteine nachgewiesen werden, welche die Herzentwicklung fördern. (APA)