Islamabad - Mit der Erstürmung durch die Armee am
Dienstag hat die Belagerung der Roten Moschee in Islamabad nach einer
Woche ein blutiges Ende gefunden. Die folgende Chronik gibt einen
Überblick über die wichtigsten Stationen des Konflikts:
6. April: Die Leitung der Moschee setzt ein Scharia-Gericht ein.
Der führende Geistliche, Maulana Abdul Aziz, droht mit tausenden
Selbstmordanschlägen, sollte die Regierung gegen ihn vorgehen. 10. April: Die Regierung lässt die Web-Site der Moschee vom Netz
nehmen und schaltet deren Radiosender ab. 19. Mai: Nach der Verhaftung mehrerer Dutzend Unterstützer
entführen Koranschüler zunächst vier, später zwei weitere Polizisten.
Alle kommen wieder frei. 23. Juni: Koranschüler entführen vorübergehend neun Menschen,
darunter sieben Chinesen aus einer Akupunktur-Klinik, die die
Islamisten als Bordell brandmarken. 3. Juli: Die Spannungen eskalieren in Straßenschlachten rund um
die Rote Moschee. Bei den Zusammenstößen zwischen Extremisten und
Sicherheitskräften kommen mindestens neun Menschen ums Leben, weitere
150 werden verletzt.
4. Juli: Soldaten belagern die Moschee und die beiden
angeschlossenen Koranschulen. Der oberste Kleriker, Maulana Abdul
Aziz, versucht - mit einer Burka als Frau verkleidet - zu fliehen und
wird festgenommen. Sein Bruder, Abdul Rashid Ghazi, übernimmt die
Leitung der Moschee. 7. Juli: Präsident Pervez Musharraf droht mit der Erstürmung der
Moschee. Die dort verschanzten Islamisten würden getötet, sollten sie
sich weigern, ihre Waffen niederzulegen. 10. Juli: Nach dem endgültigen Scheitern von Verhandlungen beginnt
der Militäreinsatz. Soldaten dringen auf das Gelände vor und liefern
sich stundenlange Gefechte mit den dort verschanzten Islamisten.(APA/AP)