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Abschied aus New York am 11. Juli: Seitdem sind die Neo-Steinzeitler unterwegs nach Osten

Foto: REUTERS/Brendan McDermid
New York - Nach einer zehntägigen Flaute hat das Schilfboot "Abora III" am Wochenende im Atlantik wieder Fahrt bekommen. "Jetzt geht es stramm in Richtung Azoren", sagte der in New York stationierte Pressesprecher Michael Grünert am Samstag. "Wenn der Wind jetzt so bleibt, können wir die verlorene Zeit vielleicht wieder wett machen", spekulierte Grünert.

Nach den ursprünglichen Plänen sollte der Segler des Chemnitzer Experimentalarchäologen Dominique Görlitz in der ersten Augusthälfte die Azoren für einen Zwischenstopp erreichen. "Eine Woche haben sie sich nicht bewegt", berichtete Grünert. Die zehnköpfige Mannschaft habe sich die Zeit mit Reparaturarbeiten, Ausruhen und Schwimmen vertrieben. Seit dem Start zu seiner Atlantiküberquerung am 11. Juli in New York hat das steinzeitliche Schilfboot "Abora III" rund 350 Seemeilen zurückgelegt.

Der prähistorische Segler soll seine internationale Crew über 4.000 Seemeilen zum spanischen Festland bringen. Das zwölf Meter lange Schiff wurde aus 17 Tonnen Schilf ohne einen einzigen Nagel gebaut.

Die Idee hinter dem Projekt

Görlitz ließ sich für den Bau der "Abora III" von prähistorischen Felsbildern aus Oberägypten inspirieren. Die Navigationssysteme an Bord sind High Tech aus dem 21. Jahrhundert, aktuelle Wetternachrichten sowie Radar-Kontakt mit großen Container- und Kreuzfahrtschiffen sind für die Sicherheit wichtig. Der Chemnitzer will mit seiner Fahrt beweisen, dass es schon mit den vor 14.000 Jahren vorhandenen Techniken möglich gewesen sein könnte, regelmäßigen Handel zwischen den Kontinenten Europa und Amerika zu betreiben. Funde von Tabak und Kokablättern in den Gräbern der ägyptischen Pharaonen wertet er als Hinweise darauf, dass dies der Fall gewesen sei.(APA/dpa)