In einem der seit langem kältesten Winter in Südamerika sind in Argentinien und Chile vier Menschen erfroren. Bei Rekord-Temperaturen von bis zu 22 Grad unter Null starben am Montag in Argentinien nach Polizeiangaben drei Obdachlose an Unterkühlung. Auch in Chile, in der Region von Araucania im Süden, erfror ein Mensch.

Schnee in Buenos Aires

In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires fiel erstmals seit Juni 1918 Schnee. Die 1.100 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires gelegene Stadt Mendoza am Fuß der Anden wurde nach Angaben des argentinischen Wetterdienstes vom heftigsten Schneesturm seit 30 Jahren heimgesucht.

Ein etwa 60-jähriger Mann wurde in einem Hauseingang in Rosario, 300 Kilometer nördlich von Buenos Aires, erfroren aufgefunden. Ein anderer suchte in einer Straße der Hauptstadt vergeblich Schutz unter Pappkartons. Ein drittes Todesopfer gab es in Cordoba, 700 Kilometer nördlich von Buenos Aires.

Kälteeinbruch

Im Cristo-Redentor-Tunnel zwischen Argentinien und Chile, der aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde, steckten 3.000 Lastwagen stundenlang fest. In Bolivien legten heftige Schneefälle die wichtigsten Verbindungsstraßen und Flughäfen des Landes lahm. Der internationale Flughafen El Alto, der die Hauptstadt La Paz bedient, blieb mehrere Stunden lang geschlossen. Staatspräsident Evo Morales kehrte deshalb mit erheblicher Verspätung von einem Besuch im zentralbolivianischen Cochabamba in die Hauptstadt zurück.

Selbst in Peru, wo überwiegend warmes Klima herrscht, riefen die Behörden angesichts des außergewöhnlichen Kälteeinbruchs in der Hälfte der 24 Departamentos den Notstand aus. (APA/AFP)