Agrigent - Ein Fall von Diskriminierung von Kindern afrikanischer Abstammung sorgt in Italien für Aufregung: Bei einem Schulausflug zur weltberühmten "Valle dei Templi" (Tal der Tempel) auf Sizilien wurde 38 farbigen Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren der kostenlose Eintritt verwehrt. Grund: Die Normen der archäologischen Stätte besagen, das nur Minderjährige aus der Europäischen Union freien Zugang haben. Zwar seien die Schüler alle in Italien geboren - jedoch hätten die Lehrer nicht belegen können, dass die Kinder die italienische Staatsbürgerschaft haben, berichtete die Zeitung "La Repubblica" am Dienstag.

"Während die deutschen und französischen Kinder eintraten, wurden unsere Schüler wegen ihrer Hautfarbe angehalten", meinte ein Lehrer. "Das hielten wir für puren Rassismus, deshalb sind wir wieder gegangen." Viele Kinder seien in Tränen ausgebrochen, andere riefen: "Schande!"

Der Zuständige des sizilianischen Kulturamts entschuldigte sich bei den Kindern, deren Eltern unter anderem aus Marokko, Algerien und Senegal stammen. "Aber sprechen wir bitte nicht von Rassismus, sondern von einer unflexiblen Bürokratie", sagte er und versprach, das Recht auf freien Eintritt für alle Kinder, egal welcher Nation, auszuweiten. (APA/dpa)