Guildford/London - In einer bewegenden Trauerfeier haben hunderte Briten der achtjährigen Sarah Payne gedacht, die von einem Pädophilen missbraucht und getötet wurde. Die Kathedrale von Guildford südlich von London war am Samstag bis auf den letzten Platz besetzt. Vor der Kirche drängten sich zahlreiche Besucher, die den Gottesdienst über Lautsprecher verfolgten. Zehntausende saßen vor den Fernsehgeräten, um sich die landesweit übertragene Gedenkfeier anzusehen. Erinnerung an ein fröhliches Kind Die Eltern der kleinen Sarah hatten sich eine Trauerfeier gewünscht, in der das Leben ihrer Tochter im Mittelpunkt stehen sollte. So stand bei dem Gottesdienst die Erinnerung an ein fröhliches Kind im Vordergrund und nicht das Bild eines missbrauchten, gequälten Mädchens, dessen nackte Leiche Mitte Juli in einem Feld gefunden worden war. Sarahs Onkel las ein Gedicht vor. Ihr Lehrer erinnerte mit einem Schluchzen in der Stimme an das "vergnügte, lächelnde kleine Mädchen". Ein Freund der Familie erzählte vom "ansteckenden Lachen" des Kindes, ihren Grimassen und Schmollgesichtern. Überwältigt vom Schmerz sagte Sarahs Tante: "Sie wird immer in unseren Herzen weiterleben, Sarah wird immer als unsere kleine Prinzessin in Erinnerung bleiben." Die Eltern des Mädchens ließen nach dem Gottesdienst zwölf weiße Tauben in den Himmel steigen. Mörder wurde bisher nicht gefasst Sarah Payne verschwand am 1. Juli auf dem Heimweg zum Haus ihrer Großeltern in East Preston in Südengland. Zwei Wochen lang wurde das Kind gesucht und schließlich tot aufgefunden. Ihr Mörder wurde bisher nicht gefasst. (APA)