Madrid - Die spanische Polizei hat nach Regierungsangaben erneut einen Anschlag der baskischen Untergrundorganisation ETA vereitelt. Ein am Dienstag in Santander gefasster 22-Jähriger habe einen Anschlag mit einer Autobombe auf ein staatliches Gebäude an der nordspanischen Küste vorbereitet, teilte Innenminister Alfredo Perez Rubalcaba am Mittwoch in Madrid mit. Im Nachbarland Frankreich gingen der Polizei unterdessen am Mittwoch bei Angouleme im Südwesten des Landes ETA- Mitglieder ins Netz.

Nach Informationen des französischen Senders France-Info waren die beiden Männer mit einem gestohlenen Fahrzeug und gefälschten Autokennzeichen unterwegs. Sie waren nach den Angaben mit Handfeuerwaffen ausgerüstet, eine davon soll von einem ETA-Überfall auf ein Waffengeschäft im Vorjahr stammen.

Nach Rundfunkberichten vom Donnerstag gehören die beiden Männer dem engsten Führungszirkel um ETA-Chef Garikoitz Aspiazu alias "Txeroki" an. Bei einem von ihnen handle es sich um den mutmaßlichen Sprengstoff- und Waffenbeschaffer der Organisation, hieß es.

Fahndung

Nach Angaben des spanischen Innenministeriums fahndet die Polizei derzeit nach einer Komplizin und dem Wagen des in Santander gefassten Terrorverdächtigen. Die beiden sollen mehrere Tage auf einem Campinplatz nahe Santander übernachtet haben. Im Rucksack des Mannes hatte die Polizei Bombenzünder, Zeitschaltuhren und eine Pistole entdeckt.

Die ETA hatte Anfang Juni eine 14-monatige Waffenruhe aufgekündigt. Seitdem sind 15 mutmaßliche ETA-Terroristen oder militante Anhänger festgenommen und zwei Autos mit fast 300 Kilogramm Sprengstoff sichergestellt worden. Damit sind nach Angaben Rubalcabas bereits drei unmittelbar bevorstehende Anschläge verhindert worden. (APA/dpa)