Ernst Dospel wurde von Rene Wagner ausgehebelt.
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Schöttel und Hatz lassen Datoru keine Chance.
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Rekordmeister Rapid und Austria trennten sich am Sonntag im Hanappi-Stadion im 222. großen Wiener Derby 1:1 (1:0). Radovic hatte vor den Augen von ÖFB-Teamchef Otto Baric die einzige echte Rapid-Chance in der 22. Minute zur Führung für den Tabellenführer aus Hütteldorf verwandelt, der über die gesamten Distanz dominierenden Austria gelang erst in der Nachspielzeit durch Derksen (91.) der hochverdiente Ausgleich. Damit bleiben weiterhin beide Klubs aus Wien in der laufenden Meisterschaft ungeschlagen. Die Austria war von Beginn am Drücker, doch bissen sich die Favoritner zumeist an der sehr guten Rapid-Abwehr die Zähne aus. So drohte dem Gehäuse der Grün-Weißen vor allem Gefahr aus der Distanz, wobei sich Rapid-Torhüter Maier mehrmals auszeichnete, erstmals beim Weitschuss von Ledwon (7.). Nachdem ein weiterer Warnschuss von Sarac (15.) knapp sein Ziel verfehlt hatte, nützten die Hütteldorfer ihre erste Chance eiskalt aus: Nach einem von Hatz mit einem 40 Meter-Pass eingeleiteten Bilderbuch-Konter und Idealpass von Rene Wagner zog Neo-Teamkaderspieler Radovic innerhalb der Strafraumgrenze aus vollem Lauf unhaltbar für Austria-Keeper Wohlfahrt zum 1:0 ab (22.). Rapid mit Defensiv- Taktik Der Führungstreffer änderte aber nichts am Konzept der Hausherren, sie beschränkten sich weiterhin aufs Verteidigen und Zerstören. Wie defensiv Rapid eingestellt war, bewies die Tatsache, dass der Rekord-Champion erst in der 42. Minute zu seinem ersten Eckball kam - unmittelbar zuvor hatte Verteidiger Peter Schöttel Stürmer Gaston Taument ersetzt.

Derksen freut sich mit Krajic über den Ausgleich.
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Die Austria drückte dagegen nach der Pause vehement auf den Ausgleich, doch fehlte den Violetten lange Zeit das entscheidende Quäntchen Glück. Nachdem Leitner (56.) mit einem weiteren Fernschuss an Maier gescheitert war, traf Hopfer nach Mayrleb-Idealzuspiel nur die Stange (58.) und bei einem Jezek-Schuss nach Corner "verstellte" der am kurzen Eck stehende Kauz dem Ball den Weg ins Tor (64.). Wenige Minuten später zeichnete sich Maier bei einem kurz abgespielten indirekten Freistoß aus rund 14 Metern nach einem Schuss von Michael Wagner einmal mehr aus, den Nachschuss von Jezek entschärfte erneut Kauz (69.). Nach dieser Sturm und Drang-Phase der Veilchen, flaute das Match etwas ab. Als sich aber scheinbar die Mehrheit der 18.200 Fans, darunter 2.900 FAK-Anhänger, bereits damit abgefunden hatte, dass die Austria an diesem Sonntag in Schönheit sterben würde, wurde das Risiko von Trainer Hochhauser, der nach der Pause zwei Angreifer einwechselte und damit auf vier Stürmer aufstockte, doch noch belohnt. Nach einer Hopfer-Flanke erzielte Derksen per Kopf das 1:1. Die Gäste aus Favoriten hätten aber angesichts der zahlreichen Chancen ihren ersten Sieg im Hanappi-Stadion seit dem 7. April 1996 (1:0) nicht nur feiern können, sondern sogar müssen. Siebte Runde Rapid Wien - Austria Wien 1:1 (1:0) Hanappi-Stadion, 18.200, Plautz. Tore: 1:0 (22.) Radovic 1:1 (91.) Derksen (Kopf) Rapid: Maier - Hatz, Ratajczyk, Schießwald - Kauz, Radovic, Dowe, Zingler, Lederer - R. Wagner (81. Wallner), Taument (41. Schöttel) Austria: Wohlfahrt - Varesanovic - Martin Hiden, Dospel (51. Datoru) - Hopfer, Leitner, Ledwon, M. Wagner (72. Derksen), Sarac (85. Krajic) - Mayrleb, Jezek Gelbe Karten: Radovic, Kauz, R. Wagner, Schöttel bzw. Ledwon, Varesanovic Derby-Bilanz nach 222 Meisterschafts-Duellen: 102 Rapid-Siege, 75 Austria-Siege, 45 Remis. Torverhältnis: 453:357 für Rapid (APA)