Geklärt werden soll, wie und ob sich McLaren-Mercedes durch den möglicherweise "unautorisierten Besitz" von Ferrari-Dokumenten mit vertraulichem Inhalt in dem Zeitraum von März bis Juli einen Nutzen verschaffen konnte. Die FIA hatte nach Bekanntwerden der Causa eine entsprechende Untersuchung eingeleitet, die Anhörung ist nun der nächste Schritt. Mögliche Sanktionen gegen McLaren-Mercedes wurden vorerst nicht genannt.
Der ehemalige McLaren-Chefdesigner Mike Coughlan soll das 780 Seiten umfassende Dossier unter anderem mit Zeichnungen und Daten zum neuen Ferrari von Ex-Ferrari-Chefmechaniker Nigel Stepney erhalten haben. Coughlan und Ferrari einigten sich am Mittwoch noch vor der ersten Anhörung vor dem High Court in London außergerichtlich. Die Scuderia schloss dennoch weitere rechtliche Schritte gegen Coughlan und dessen Ehefrau Trudy, die die Unterlagen zu einem Copy-Shop nahe der McLaren-Firmenzentrale im englischen Woking gebracht hatte, nicht aus.
Die FIA will prüfen, ob die Informationen Daten enthalten, die benutzt wurden, einen Ferrari-Boliden für die diesjährige Saison zu designen und zu testen. Experten halten es jedoch für nahezu ausgeschlossen, dass sich McLaren-Mercedes in der Kürze der Zeit und angesichts der Komplexität eines Rennwagens tatsächlich einen Vorteil verschafft hat.