Libanon
Menschenrechts­organisationen kritisieren Israel und Hisbollah
Libanesische Zivilbevölkerung weiterhin durch Bombenreste gefährdet - Kritik an Hisbollah wegen Abschuss von mindestens 4000 Raketen auf Israel
Jerusalem - Ein Jahr nach dem Krieg
zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon haben
Menschenrechtsgruppen beiden Ländern eine mangelnde Aufarbeitung
des Konflikts vorgeworfen. Die libanesische Zivilbevölkerung sei
weiterhin durch die Überreste tausender von Israel abgeworfener
Bomben gefährdet, erklärten Amnesty International und Human
Rights Watch am Donnerstag. Auch rügten die Organisationen den
Abschuss von mindestens 4000 Raketen durch die Hisbollah auf
israelische Städte während der fünfwöchigen Gefechte. Sie
forderten ein Waffenembargo gegen Israel und die
radikalislamische Gruppe solange eine Aufklärung der
Kriegsverbrechen auf beiden Seiten nicht sichergestellt sei. Human Rights Watch zufolge konzentrierten sich israelische
Untersuchungen nach dem Krieg bisher nur auf die von der eigenen
Armee begangenen Fehler. Die libanesischen Behörden seien durch
ihre starke politische Spaltung gelähmt und zeigten kaum Willen,
die Kriegsverbrechen aufzuklären. Amnesty forderte Israel auf,
Landkarten bereitzustellen, die die Ziele der eigenen
Bombardements dokumentierten. Die Hisbollah müsse ihrerseits
Informationen über die am 12 Juli 2006 verschleppten
israelischen Soldaten herausgeben, verlangte die Organisation. (Reuters)