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Das Zielfoto beweist, Pozzato knapp vor Freire.

Foto: REUTERS/Jacky Naegelen

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Alexander Winokurow hat's schlimm erwischt.

Foto: APA/ Corsan

Autun/Frankreich - Für das favorisierte Astana-Team war der Donnerstag ein rabenschwarzer Tag. Zuerst stürzte Andreas Klöden auf der fünften Etappe 70 km vor dem Ziel in einen Straßengraben und erlitt nach Aussagen des Astana-Teamchefs Marc Biver einen Riss am Steißbein und Prellungen am Oberschenkel. Am Ende der Etappe benötigte er Hilfe von einem Betreuer, um vom Rad zu kommen.

25 Kilometer vor dem Tagesziel in Autun erwischte es Klödens Kapitän Alexander Winokurow, der am rechten Oberschenkel schlimme Abschürfungen erlitt und an beiden Knien genäht werden musste. Sechs Teamkollegen versuchten vergeblich, den Kasachen an das im Finish dahinrasende Feld heranzuführen. Winokurow büßte als 83. 1:20 Minuten ein, unmittelbar hinter ihm rollte Bernhard Eisel über die Ziellinie.

Lange bestanden Zweifel, am Freitag Morgen kam jedoch Entwarnung: Sowohl Winokurow als auch Klöden werden am Freitag die sechste Etappe von Semur-en-Auxois nach Bourg-en-Bresse bestreiten.

Cancellara weiter in Gelb

Der Schweizer Fabian Cancellara trägt weiterhin das Gelbe Trikot. Für ihn selbst unerwartet, denn das Team CSC hatte vor den hügeligen 182,5 Kilometern von Chablis nach Autun entschieden, die Gesamtführung nicht um jeden Preis zu verteidigen. Doch schließlich lief erneut alles im Sinne des Zeitfahr-Weltmeisters. Vier Ausreißer wurden eingeholt und auf der letzten Bergwertung blieben die Asse vorne. Filippo Pozzato feierte seinen zweiten Etappensieg bei der Tour nach 2004.

Dank dem Team

Cancellara führt das Klassement vor der vorerst letzten Flachetappe am Freitag mit 33 Sekunden Vorsprung auf den Deutschen Andreas Klöden und 35 auf Pozzato an, der sich dank der Zeitgutschrift (20 Sekunden) von Rang 18 deutlich verbesserte. "Ich habe am Schluss das Maximale gegeben, um das Trikot zu behalten, ein großes Dankeschön an mein Team", erklärte der 26-jährige Berner nach Rang 12. Der 25-jährige Pozzato, der im Vorjahr den Klassiker Mailand-San Remo gewonnen hatte, setzte sich im Finish knapp vor dem dreifachen Weltmeister Oscar Freire aus Spanien durch. "Es war nicht leicht, bei seinem Angriff dagegenzuhalten, aber ich habe gewusst, dass mir der ansteigende Zieleinlauf entgegenkommt", erklärte der Profi des Liquigas-Teams.

Auf der Fahrt über insgesamt acht Bergwertungen (einer der 2. Kategorie, die anderen 3. und 4.) nützte das Trio Sylvain Chavanel, Philippe Gilbert und William Bonnet (alle FRA) die Untätigkeit der CSC-Equipe und hatte nach 50 Kilometern schon 14 Minuten Vorsprung. Erst dann reagierten die Teams der Anwärter auf den Gesamtsieg - ein Fehler wie im Vorjahr, als der spätere Gesamt-Zweite Oscar Pereiro mit einer Gruppe 20 Minuten herausgeholt hatte, war noch in schlechter Erinnerung. Die letzten Ausreißer wurden elf Kilometer vor dem Ziel eingeholt, Chavanel durfte sich zum Trost über das Bergtrikot freuen.

Kohl freut sich auf die Berge

Im Finish beteiligte sich auch der Gerolsteiner-Rennstall an der Führungsarbeit, denn Stefan Schumacher hatte sich Chancen auf den Tagessieg ausgerechnet. Und Bernhard Kohl hielt sich über die Berge ausgezeichnet. "Am letzten Anstieg war das Tempo extrem hoch, trotzdem hatte ich überhaupt keine Probleme, jetzt freue ich mich auf die Alpen", erklärte der 25-jährige Staatsmeister von 2006, der zeitgleich mit Pozzato als 30 klassiert wurde. Im Finale wollte er Schumacher in eine gute Position bringen, doch das klappte nicht perfekt. "Ich bin halt kein so guter Anfahrer", meinte Kohl nach Rang acht des Deutschen.(APA/red)

Ergebnisse der Tour de France vom Donnerstag:
5. Etappe (Chablis - Autun/182,5 km):

1. Filippo Pozzato (ITA) Liquigas 4:39:01 Std. - 2. Oscar Freire (ESP) Rabobank - 3. Daniele Bennati (ITA) Lampre - 4. Kim Kirchen (LUX) T-Mobile - 5. Erik Zabel (GER) Team Milram - 6. George Hincapie (USA) Discovery Channel - 7. Cristian Moreni (ITA) Cofidis - 8. Stefan Schumacher (GER) Gerolsteiner - 9. Bram Tankink (NED) QuickStep - 10. Jerome Pineau (FRA) Bouygues Telecom. Weiter: 12. Fabian Cancellara (SUI) Team CSC - 30. Bernhard Kohl (AUT) Gerolsteiner, alle gleiche Zeit - 83. Alexander Winokurow (KAZ) Astana + 1:20 Min. - 84. Bernhard Eisel (AUT) T-Mobile, gleiche Zeit - 134. Peter Wrolich (AUT) Gerolsteiner 7:04