Wien - Mit der Konstituierung des wissenschaftlichen Beirats ("Scientific Board") des Institute for Science and Technology Austria (I.S.T. Austria) im niederösterreichischen Maria Gugging am Donnerstag ist offiziell der Startschuss für die Wissenschaftersuche der geplanten Elite-Uni gefallen.

Die zehn Personen sollen "erstklassige Forscherpersönlichkeiten" an das Institut lotsen. Mit Wissenschaftsminister Johannes Hahn, der laut Aussendung als "Firewall" die Unabhängigkeit des I.S.T. Austria garantieren will, wurde außerdem ein Letter of Intent über eine leichtere Abwicklung des Zahlungsflusses an das Institut unterzeichnet.

Vorsitzender des Scientific Boards ist der frühere Präsident der ETH Zürich, Olaf Kübler, als sein Stellvertreter fungiert der ehemalige Chef des Wissenschaftsfonds FWF Arnold Schmidt. Weitere Mitglieder sind der Vorsitzende des I.S.T. Austria-Exekutivkomitees Haim Harari, Catherine Cesarsky (Europäische Südsternwarte ESO), Ernst-Ludwig Winnacker (Europäischer Forschungsrat ERC), Anton Zeilinger (Uni Wien), Martin Nowak (Harvard University), Frank Allgöwer (Uni Stuttgart), Tobias Bonhoeffer (Max-Planck-Institut für Neurobiologie) und Hannah Monyer (Uni Heidelberg).

Der Aufbau des I.S.T. Austria findet mittlerweile auch in der Fachwelt Beachtung. Das Wissenschaftsmagazin "Nature" widmet der Elite-Uni unter dem Titel "Austria's science institute gathers steam" (etwa: "Österreichs Wissenschaftsinstitut nimmt Fahrt auf") in seiner jüngsten Ausgabe eine Seite.

"Qualität vor Geschwindigkeit"

Das Board will sich bei der Suche wie angekündigt nicht auf thematische Felder konzentrieren, sondern auf erstklassige Forscherpersönlichkeiten. Dabei sollen zwei Wege parallel verfolgt werden: Einerseits können in allen Feldern exzellente Personen vorgeschlagen werden bzw. sich selbst bewerben, andererseits soll in weit definierten thematischen Feldern nach den besten Köpfen gesucht werden. Diese Felder sollen stark interdisziplinär und sowohl für Biologen, Chemiker, Physiker, Informatiker und Mathematiker interessant sein. Einmal mehr gilt, dass "Qualität vor Geschwindigkeit" geht, so Kübler in einer Aussendung. Nur in jenen Feldern sollen Forschungsaktivitäten aufgenommen werden, in denen sowohl die Qualität der Forscher als auch die nötige Geräteausstattung "weltweit ihresgleichen sucht".

Erleichterungen bei der Finanzierung

Gesetzlich bzw. vertraglich festgeschrieben ist eine staatliche Förderung von 195 Millionen Euro sowie die Aufstockung von eingeworbenen Drittmittel von maximal 95 Millionen Euro für die Jahre 2007 bis 2016. Allerdings werde das Institut in den ersten Jahren nicht die ursprünglich jährlich veranschlagten Summen benötigen, so der Interim-Manager des Instituts, Gerald Murauer, gegenüber der APA. Mit dem Letter of Intent werde sichergestellt, dass jene Summen, die zunächst nicht verbraucht werden, in den darauf folgenden Jahren zur Verfügung stehen. (APA)