Die Steiermark - Heimat des Schilcher.

Foto: Österreich Werbung / H.Wiesenhofer
Grafik: Der STANDARD

Neben dem Grenzstein – der etwas größer als üblich ist – steht eine Tafel mit der Aufschrift „Südlichster Punkt der Steiermark, Grenzstein 314“, auf dem Stein selbst jedoch prangt unverkennbar und unmissverständlich die Zahl 304. Das ist etwas merkwürdig am „Südpol“ der grünen Mark, auf den zwar beim Zollhaus Großwalz ein Schild hinweist, der jedoch nicht einmal in der lokalen Wanderkarte „Rebenland Leutschach im Naturpark Südsteirisches Weinland“ extra ausgewiesen ist.

Immerhin liegt der dem Äquator am nächsten liegende Punkt des Bundeslandes auf einer Runde, die mehrere Attraktionen aufweist und die in ihrer gesamten Länge durch eine sehr idyllische und überaus abwechslungsreiche Landschaft führt.

Zweifellos ist die „naturbelassene“ Heiligengeistklamm einer der interessantesten Abschnitte, aber auch die Aussicht vom Grenzkamm und von der schon im Slowenischen liegenden Wallfahrtskirche Sveti Duh lohnt die Mühen des Aufstiegs. Gar nicht zu reden von den Schaumrollen in der knapp unterhalb des Gotteshauses liegenden Gaststätte. Und wenn man schon beim Kulinarischen ist: Der zum Moserhof gehörende Bioladen offeriert ebenfalls Köstliches vom Schilchersekt bis zum Kürbiskernöl.

Die Runde ist zwar etwas lang, aber sehr attraktiv, die Routen stimmen mit den Angaben in den Karten überein. Der Steig durch die Heiligengeistklamm kann nach Regenfällen rutschig werden, bei starker Wasserführung des Baches kann auch die notwendige mehrmalige Überquerung Probleme machen, weil Stege oder Brücken fehlen.

Das Steigbuch widmete die Natur- und Bergwacht Leutschach „allen Bergaufkeuchern und Bergabrutschern, allen Brennessel-Gebrannten und Dornen-Zerstochenen und jedem mit Puls über 180“.

Die Route: Vom Parkplatz bei der ehemaligen Spitzmühle südlich von Leutschach erreicht man bald den Eingang der Heiligengeistklamm und steigt durch diese zum ehemaligen Gasthaus Waucher – nun ein Mostheuriger – und zur Zollhütte auf, quert die Grenze und gelangt nach Sveti Duh. Gehzeit 2 ½ Stunden. Dann zurück zur Zollhütte und weiter entlang der Grenze – rote und grüne Markierung – bis zum südlichsten Punkt der Steiermark. Kurz zurück zur roten Markierung, beim Abstieg hält man sich links und gelangt zum Gasthaus Moser. Die Gehzeit ab Sveti Duh beträgt 1 ¼ Stunden.

Auf einem asphaltierten Güterweg erreicht man wieder die rot-grüne Markierung, die sich beim Gehöft Jaggeritsch teilt. Man folgt nach links den grünen Marken und wandert – sehr gemächlich und ohne steile Stellen – auf der Route 2 bzw. 2a, das letzte kurze Stück auf der Straße, zum Ausgangspunkt. Gehzeit ab Gasthaus Moser: zwei Stunden. (Bernd Orfer/Der Standard/Printausgabe/14./15.7.2007)