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Nikolaus Resch (re) und Nico Delle Karth lehnten sich weit hinaus...

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...und fischten Silber.

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Cascais - Sie segeln gemeinsam, sie fahren gelegentlich zusammen auf Urlaub und sie teilen sich die Liebe zu ihrem Boot "Mary Jane". Nun haben Nico Delle-Karth/Nikolaus Resch am Freitag bei den Weltmeisterschaften der olympischen Bootsklassen vor Cascais die Silbermedaille im 49er gewonnen - der bisher größte Erfolg ihrer Laufbahn.

Der 23-jährige Steuermann aus Innsbruck und der 22-jährige Vorschoter aus Velden sorgten damit für Österreich erste Medaille in der spektakulären 49er-Klasse. Gold ging an die Briten Stevie Morrison/Ben Rhodes, die Trainingspartner der Österreicher.

Das Medal Race war eine nervenaufreibende Sache: Nach völlig verpatzen Start gelang Delle-Karth/Resch aber noch die Aufholjagd. Wichtig war es, die drittplatzierten Italiener Piero Sibello/Gianfranco Sibello (6 Zähler zurück) und die an vierter Stelle liegenden Australier Nathan Outteridge/Ben Austin (11) in Schach zu halten, weitere Gefahr von hinten drohte nicht.

Bei der ersten Tonne lagen die Österreicher aber nur an neunter Stelle, allerdings befand sich auch die Konkurrenz um die Medaillen bei den Leichtwindverhältnissen nur in der zweiten Hälfte des zehn Boote starken Feldes. Eine nun fehlerlose Fahrt reichte schlussendlich für Rang sieben - das reichte. "Spannender wäre nur verlieren gewesen", schnaufte Delle-Karth im Hafen erst einmal kräftig durch. "

"Es wirken ganz viele Emotionen auf einen ein, ich muss das erst verarbeiten", sagte Vorschoter Resch. "Es ist einfach nur schön, Zweiter geworden zu sein." Ein wenig nervös und positiv angespannt sei er gewesen, aber nach ruhiger, langer Nacht zuversichtlich aufgewacht: "Wir waren uns unserer Sache wirklich sicher, weil wir ja eigentlich Medal Race fahren können. Wir hatten auch geplant, zu attackieren, aber das ist nicht so aufgegangen."

Für Delle-Karth "hat sich ein Traum für mich erfüllt. Ich habe diesen Traum beim Start heute schon fast zerplatzen sehen. Wir wollten nicht aus den Medaillen fallen, und dann haben wir uns gesagt, so, jetzt fahren wir einfach ein normales Rennen, und dann haben wir es richtig gemacht."

Die Windverhältnisse waren leicht, aber nicht einfach. Die von den Österreichern nach dem Start gewählte rechte Seite hatte sich als benachteiligt herausgestellt. Trainer Peter Krimbacher voll des Lobes: "Der Wind kam aus anderer Richtung als sonst, erst im letzten Moment der ersten Kreuz kam er vom Land. Auf der zweiten Runde über rechts war es dann nicht so schlecht. Die Australier haben sich zum Glück nicht absetzen können, das war die Kontrolle, um die Medaille zu sichern." (APA)